Apple erlaubt alternative Bezahlsysteme für iOS-Apps
Es gibt neue Entwicklungen rund um Apples Einschränkungen bei In-App-Bezahlsystemen im App Store. Der kalifornische Hersteller vollzieht einen großen Schritt zugunsten der Konsumenten, indem er Entwicklerstudios erlaubt, Links zu eigenen Kaufabwicklungen in bestimmten Mobilgerät-Anwendungen einzubauen. Konkret nennt Apple „Reader-Apps“, wohinter sich Dienste verbergen, die Abonnements für Videos, Musik, Bücher, Zeitungen und Magazine beinhalten.
Auf der anderen Seite sei den Kunden laut einer Verbraucherschutzorganisation bereits ein finanzieller Schaden in Höhe von fünf Milliarden Euro entstanden. Eine Sammelklage wurde initiiert.
Apple erlaubt alternative Bezahlsysteme für iOS-Apps
Manche iOS-Apps bald mit Bezahlsystem-Links
Bild: Apple, Netflix, Spotify, Skoobe
In der jüngeren Vergangenheit erhöhte sich der Druck auf Apple durch Politik, Verbraucherschutz und Kunden immer mehr. Wie auch dem Konkurrenten Google wird das Abschotten der In-App-Käufe gegen fremde Kaufabwicklungen angeprangert. Die japanische Kommission für fairen Handel leitete vergangenes Jahr Untersuchungen gegen den kalifornischen Konzern ein. Jetzt ist Apple eingeknickt. Wie das Unternehmen auf seiner Entwickler-Internetseite kommuniziert, sind ab sofort In-App-Links zu Kontoeinstellungen und -Verwaltungen, worunter auch Abonnements fallen, gestattet.
Hierfür müssen Entwicklerstudios zuerst eine Anfrage stellen. Wurde diese genehmigt, was unter normalen Umständen der Fall sein dürfte, steht der Verlinkung nichts mehr im Weg. Durch die Weiterleitung auf eigene Bezahlsysteme entgehen Anbieter wie Netflix, Spotify und Co. Apples horrenden Gebühren, die zwischen 15 und 30 Prozent liegen. Allerdings können die betreffenden Firmen auch weiterhin bei Bedarf auf das etablierte iOS-Modell zurückgreifen. Die Änderung tritt nicht nur in Japan, sondern weltweit in Kraft.
Sammelklage gegen missbräuchliche Apple-Monopolpreise
Apple musste bereits hohe Strafzahlungen an Staatsorgane entrichten, da es sich bislang weigerte, die Öffnung des Bezahlvorgangs für Drittanbieter durchzuführen. Doch auch seitens der Verbraucher könnten finanzielle Einbußen für das Unternehmen entstehen.
Die europäische Verbraucherschutzorganisation Consumer Competition Claims startete kürzlich eine Sammelklage. Im Rahmen dieser sollen sich iPhone- und iPad-Anwender eintragen, die preislich durch Apples Bezahlsystem benachteiligt wurde. Die Stiftung behauptet, dass ein Schaden in Höhe von fünf Milliarden Euro entstanden sei.
Googles alternative In-App-Zahlungen beginnen demnächst mit Spotify als ersten Partner.