Personalie

Vodafone-CTO-Wechsel: Eric Kuisch folgt Hartmut Kremling

Kremling leitete tele.ring und half Mannesmann D2 beim "Aufbau Ost"
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Hartmut Kremling Hartmut Kremling
Bild: Vodafone
Der langjährige Technik-Vorstand von Vodafone Deutschland, Hartmut Kremling, hat sich aus gesundheitlichen Gründen dazu entschieden, beruflich kürzer zu treten. Er wird sich daher aus dem operativen Geschäft in Deutschland zurückziehen und ab dem 1. Januar 2014 der Vodafone-Gruppe sowie Konzern-Technikchef Steve Pusey beratend zur Seite stehen. Bereits zum 1. Oktober 2013 wird ihm Eric Kuisch als Technik-Geschäftsführer von Vodafone Deutschland nachfolgen. Kuisch kommt vom niederländischen Telekommunikationskonzern KPN, der Muttergesellschaft von E-Plus.

Der Diplom-Ingenieur Kremling (Jahrgang 1957) hatte an der TU Chemnitz Informationstechnik studiert und ab 1990 beim "Aufbau Ost" des Mobilfunknetzes von Mannesmann D2 (heute Vodafone) Pionierarbeit geleistet, wo er 1991 zum Niederlassungsleiter Technik aufstieg. 1998 übernahm Kremling die Leitung der Hauptabteilung Operations bei Mannesmann Mobilfunk in Düsseldorf. Nur noch wenige wissen, dass der damalige 4. österreichische Anbieter tele.ring einst zu Vodafone gehörte, Kremling leitete tele.ring von 2000 bis 2001, das Unternehmen wurde später an die T-Mobile Austria verkauft und das Netz abgeschaltet.

Seit Oktober 2004 war er Geschäftsführer Technik von Vodafone Deutschland, zuvor im Vorstand des von Vodafone übernommenen Festnetzanbieters Arcor für das Ressort Technik und Operations zuständig. Es kostete ihn einige Überzeugungsarbeit, das Festnetz von Arcor zu behalten, weil man sich damals rein auf Mobilfunk konzentrieren wollte, aber Kremling wusste, dass ein stabiler "Backbone" für ein Mobilfunknetz absolut notwendig ist. Ein Grund warum sich Vodafone nach langen internen Diskussionen auch zum Kauf von Kabel Deutschland entschied.

Hartmut Kremling Hartmut Kremling
Bild: Vodafone
Schon früh engagierte sich Mannesmann/Vodafone unter Kremlings Initiative bei mobilen Daten, anfangs noch circuit switched (CSD), später paketorientiert (GPRS, HSPA, LTE). Kremling lag die Netztechnik immer persönlich am Herzen, regelmäßig lud er Fachjournalisten zu Technik-Gesprächen ein, um die Funktionsweise und Hintergründe der Netztechnik zu erklären.

Früh erkannte Kremling die datensparenden Möglichkeiten des BlackBerry Systems, Vodafone blieb bislang der einzige Mobilfunkanbieter in Deutschland, der den für die bisherigen BlackBerry-Modelle (Serie 7 und früher) notwendigen BlackBerry-APN-Zugangsserver auf Prepaid-Basis anbietet.

Branchenkenner vermuten schon länger, dass manche Netzprobleme bei Vodafone mit dem extremen Kostenspardruck seitens der von England aus gesteuerten Vodafone-Gruppe zusammenhängen könnten. Immerhin konnte erreicht werden, dass aus dem aktuellen Verkaufserlös der Verizon-Anteile gewisse Teile auch in den als dringend notwendig erachteten Netzausbau gesteckt werden. "Gruppenweit" seien dafür etwa 7 Milliarden Euro vorgesehen, sagen mit den Vorgängen vertraute Kreise, ein deutlicher Anteil dieser Summe soll in Deutschland investiert werden.

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