Neuzugang: Telekom Deutschland erweitert Vorstand
Die Vermietung von Netzleistungen wird bei der Telekom ein eigenständiger Geschäftsführungsbereich. Der hat zwar "nur" 250 Kunden, macht aber 2,7 Milliarden Umsatz und ist damit "ein wichtiger Bestandteil für unseren Netzausbau", betont Telekom-Deutschland-Chef Srini Gopalan.
Neu im Vorstand: Dr. Kerstin Baumgart
Dr. Kerstin Baumgart wird jetzt Mitglied des Telekom Deutschland Vorstandes
Foto: Deutsche Telekom
Die bisherige Wholesale (Großhandels)-Leiterin Dr. Kerstin Baumgart wird dazu in die Geschäftsführung der Telekom Deutschland berufen. Damit wird ihr Geschäft mit der Vermietung von Netzleistungen mit den Ressorts Technologie, Vertrieb und Service, Personalwesen, Finanzen sowie dem Geschäft mit Privat- und Geschäftskunden gleichwertig aufgestellt.
Frau Dr. Baumgart wird sich weiterhin um die Bereiche Vorleistungen für Privatkundenprodukte im Bereich Internet und Telefonie kümmern, teilte das Unternehmen heute mit. Auch Vorleistungen für die Vernetzungen von großen Firmennetzen werden über "Wholesale" angeboten. Die Wholesale-Partner der Telekom können dann darüber ihre Geschäftskunden versorgen.
2022: 2,7 Milliarden Euro Umsatz
Der Bereich von Frau Dr. Baumgart kümmert sich um Netzzugang und Netztransport und hat mehrere hundert Beschäftigte, die im vergangenen Jahr rund 2,7 Milliarden Euro Umsatz erwirtschafteten. Die neue Geschäftsführerin ist seit rund vier Jahren für diesen Bereich zuständig und hatte vorher Volks- und Betriebswirtschaft in Bochum und Cambridge studiert, bevor sie nach einer Zwischenstation bei der Boston Consulting Group im Jahre 2004 bei der Deutschen Telekom startete.
Fertige Leistungen im Großeinkauf
Viele (kleinere und größere) Telefongesellschaften liefern gar keine eigenen Leitungen oder Systeme, sondern kaufen diese im Großhandel ("Wholesale") ein. Die Kunden dieser Anbieter sind dann technisch im Netz der Telekom zu Hause, werden aber von den kleineren Telefongesellschaften betreut. Im Mobilfunk würde man diese Angebote "Service-Provider" nennen.
Die Verwaltung und Abrechnung von Wholesale-Kunden ist für Netzbetreiber wie die Telekom sehr attraktiv, da es nur wenige Ansprechpartner gibt, die große "Mengen" abnehmen und man sich nicht um zeitraubende Details auf Endkunden-Ebene kümmern muss. Für die kleinen Anbieter ist das Angebot interessant, da es von einem etablierten Unternehmen kommt und eine gewisse Verlässlichkeit bietet.
Die Telekom möchte ihren Mobilfunk-Kunden bei Bedarf auch über Satellit versorgen.