Jobwechsel

BNetzA: Gazprom-Treuhänderin wird Vizepräsidentin

Bei der Bundesnetz­agentur wird der Posten der Vize­prä­sidentin neu besetzt. Die Kandi­datin ist dort bereits tätig und gilt als hoch­qua­lifi­ziert. Sie wird sich auch künftig um die Energie kümmern.
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Die Volks­wirtin Barbie Kornelia Haller über­nimmt zum 1. Juni 2022 die Posi­tion der Vize­prä­sidentin der Bundesnetz­agentur (BNetzA). Einen entspre­chenden Vorschlag der Bundes­regie­rung hat heute der Beirat der Agentur ange­nommen. Das meldet die in solchen Dingen gut infor­mierte, in Düssel­dorf erschei­nende Wirt­schafts­zei­tung Handels­blatt.

Die studierte Volks­wirtin war bislang Vorsit­zende der Beschluss­kammer 7 bei der Bundesnetz­agentur und verant­wor­tete zum Beispiel die am Ende nicht erteilte Geneh­migung der Gaspipe­line "Nord Stream 2" und die treu­hän­deri­sche Verwal­tung der Gazprom Tochter Gazprom Germania, welche die russi­sche Mutter an ein undurch­schau­bares Firmen­geflecht abtreten wollte. Haller entscheidet in ihrer Posi­tion, wer Zugang zum deut­schen Gasnetz hat und wer nicht, gilt als verhand­lungs­stark, tough und klar struk­turiert.

Fach­lich hoch­qua­lifi­ziert und gelobt

Die Bundesnetzagentur bekommt eine neue Vizepräsidentin Die Bundesnetzagentur bekommt eine neue Vizepräsidentin
Foto: Picture Alliance/dpa
Mit den Vorgängen vertraute Fach­kenner finden es erstaun­lich, dass die 45-jährige Beamtin diese Posi­tion bekommt, obwohl die SPD das Vorschlags­recht hatte und die Grünen bereits Klaus Müller als neuen Präsi­denten durch­gesetzt hatten: Haller ist FDP-Mitglied und mit Joachim Stamp, dem Chef der FDP in Nord­rhein-West­falen verhei­ratet. Das Paar hat zwei gemein­same Kinder.

Ihren Job habe sie am Ende einem Head­hunter zu verdanken, weiß das Handels­blatt, der sie "mit weitem Abstand" auf Platz Eins gesetzt habe. Deshalb sei auf eine poli­tische Entschei­dung verzichtet worden, hieß es in Berliner Regie­rungs­kreisen.

Das Thema Energie bleibt im Lichte des Ukraine-Krieges und einer kommenden Zeit danach hoch­poli­tisch. Mit Tele­kom­muni­kations-Themen wie Netz­ausbau oder Inter­con­nect-Tarifen wird sich Frau Haller in ihrem neuen Amt wohl eher nicht befassen.

Die Bundesnetz­agentur erhofft sich "bessere" Mobil­funk-Tarife, nachdem sie Dienste wie StreamOn verboten hat. Eine Möglich­keit wäre die Abschaf­fung der "harten" Daten-Drossel.

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