Wechsel

Vodafone: Ex-Bahnchef Grube wird neuer Aufsichtsratschef

Das Perso­nal­karus­sell bei Voda­fone dreht sich weiter. Nach Wech­seln im Vorstand und weiteren Schlüs­sel­posi­tionen bekommt Voda­fone einen neuen Aufsichts­rats­chef.
Von mit Material von dpa

Bei Voda­fone ist vieles neu. Zahl­reiche Posi­tionen wurden neu besetzt, nicht nur beim Vorstands­vor­sit­zenden (CEO), Philipp Rogge. Der neue CEO hat bereits ein umfang­rei­ches Perso­nal­karus­sell in Bewe­gung gesetzt, so wurden wich­tige Schlüs­sel­posi­tionen neu besetzt.

Wechsel im Aufsichtsrat

Auch der Aufsichtsrat von Voda­fone Deutsch­land bekommt einen neuen Vorsitz. Der frühere Bahn-Chef Rüdiger Grube wird neuer Chef des Aufsichts­rats von Voda­fone Deutsch­land. Der 72-Jährige löst am 1. Dezember Frank Röve­kamp ab, der nach acht­jäh­riger Tätig­keit als Vorsit­zender des Gremiums ausscheidet.

Wer ist Rüdiger Grube?

Ex DB-Chef Rüdiger Grube (links) wird Vorsitzender des Aufsichtsrates von Vodafone. Rechts seine Ehefrau, die TV-Köchin Cornelia Poletto. Ex DB-Chef Rüdiger Grube (links) wird Vorsitzender des Aufsichtsrates von Vodafone.
Rechts seine Ehefrau, die TV-Köchin Cornelia Poletto.
Foto: Picture Alliance/dpa
Grube bringe mehr als 30 Jahre Top-Manage­ment-Erfah­rung mit zu Voda­fone, teilte der Tele­kom­muni­kati­ons­anbieter heute in Düssel­dorf mit. Man gewinne einen der aner­kann­testen Wirt­schafts­manager Europas als neuen Aufsichts­rats­chef.

Grube war von 2009 bis 2017 Vorstands­chef der Deut­schen Bahn. Derzeit ist er auch Aufsichts­rats­chef beim Bahn­technik-Unter­nehmen Vossloh sowie beim Hamburger Logistik-Unter­nehmen HHLA. Vor seinem Enga­gement bei der Bahn war Grube Vorstand bei Daimler-Chrysler gewesen.

Frank Röve­kamp wiederum war seit Oktober 2015 als Vorsit­zender des Aufsichts­rates von Voda­fone Deutsch­land tätig. Zuvor wirkte der Nieder­länder von 2002 bis 2009 nach­ein­ander als Marke­ting-Geschäfts­führer von Voda­fone in den Nieder­landen und in Deutsch­land sowie als Mitglied des Execu­tive Committee der Voda­fone Group in London.

Viele Baustellen offen

Voda­fone steht immer wieder in der Kritik, weil die Geschäfts­zahlen nicht gut aussehen. Verzwei­felte Handels­partner versuch(t)en, ihre Umsätze und Frei­schalt­zahlen mit allerlei "Tricks" zu verbes­sern, auch wenn die betrof­fenen Kunden davon gar nichts wissen oder dem zuge­stimmt haben. Voda­fone musste sich nach umfang­rei­chen Pres­sebe­richten von einigen Vertriebs­kanälen abrupt "trennen".

Anwender kriti­sieren, dass die unter­schied­liche Voda­fone-Hotlines teil­weise nicht kompa­tibel seien (z.B. für Mobil­funk, Fest­netz oder Kabel-Fern­sehen/Internet). So gäbe es - je nach erreichter Hotline - nicht einmal ein Ticke­ting-System, was die Nach­ver­fol­gung von komplexen Problemen stark erschwere. Man müsse bei jedem Anruf sein Problem von Grund auf neu erklären.

Ausge­fal­lene Sende­sta­tionen, so eine weitere Kritik, seien teil­weise über Wochen nicht instand­gesetzt worden. In einem konkreten Fall in Hessen war das Hotel, worauf der Sender steht, geschlossen worden. Dadurch war es für die von Voda­fone beauf­tragten Tech­niker lange Zeit nicht zugäng­lich. Angeb­lich sei der Haus­meister nicht zu errei­chen gewesen.

Voda­fone hat ange­kün­digt, viele Mieter, die bisher über Koax­kabel (HFC) von Voda­fone ange­schlossen waren, künftig direkt mit Glas­faser bis in die Wohnung (FFTH) versorgen zu wollen.

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