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Keine UKW-Abschaltung in Bayern 2025

Auch Bayern wird UKW nicht abschalten. Statt die Frequenzen still­zulegen, werden sie ab 2025 verlän­gert oder neu ausge­schrieben. Die Migra­tion zu DAB+ würde dennoch voran­gehen.
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Nachdem zuvor Sachsen entspre­chende Pläne ad acta gelegt hat, rückt jetzt auch Bayern von einer Abschal­tung des analogen UKW-Hörfunks ab. Das geht aus dem Bericht des Präsi­denten Dr. Thorsten Schmiege zur 5. Sitzung des Medi­enrats der Baye­rischen Landes­zen­trale für neue Medien (BLM) am 16. Februar 2023 hervor.

Anstelle einer UKW-Abschal­tung im Jahr 2025 sollen die analogen Frequenzen verlän­gert oder neu ausge­schrieben werden.

Audio-Dialog mit privaten Sendern

Sender wie Antenne Bayern gibt es auch ab 2025 auf UKW Sender wie Antenne Bayern gibt es auch ab 2025 auf UKW
Foto: Antenne Bayern
"Wie Sie wissen, hat die Landes­zen­trale im vergan­genen Jahr einen Audio-Dialog mit den privaten Hörfunk­anbie­tern in Bayern initi­iert. Schließ­lich stehen 2025 wich­tige Entschei­dungen in Bayern an - inklu­sive der Entschei­dung über Neuaus­schrei­bung oder Verlän­gerung der UKW-Frequenzen", so Dr.Schmiege.

Die Ziele des Audio-Dialogs seien gewesen, gemeinsam mit Verbänden und Markt­betei­ligten Bedürf­nisse auszu­loten, Entwick­lungs­poten­ziale zu skiz­zieren und mögliche Szena­rien ab 2025 zu erör­tern. Gerade hierzu hätte die Medi­enan­stalt sehr viele Einzel­gespräche geführt. Diese Gespräche hätten nicht zuletzt auch das breite Spek­trum der unter­schied­lichen Einschät­zungen und die Hete­roge­nität der Rund­funk­land­schaft in Bayern gezeigt.

"Hier müssen wir einen Ausgleich der unter­schied­lichen Inter­essen finden. Aber auch Themen wie Digi­tali­sie­rung und Auffind­bar­keit, Wirt­schaft­lich­keit, Recrui­ting, Programm­qua­lität und Koope­ration wurden im Rahmen des Audio-Dialogs disku­tiert", so der Präsi­dent.

Wegmarken zur Digi­tali­sie­rung statt UKW-Abschal­tung

Schon in der kommenden Ausschuss-Runde im März sollen die Gremien erste Eckpunkte der Audio-Stra­tegie 2025 unter recht­lichen, inhalt­lichen, wirt­schaft­lichen und verbrei­tungs­tech­nischen Aspekten disku­tieren.

Schmiege: "Die Migra­tion von UKW nach DAB+ findet bereits statt. Schon seit 2021 sind sämt­liche privaten Programme im Frei­staat auch in DAB+ zu empfangen. Damit bildet Bayern als erstes Bundes­land sein UKW-Programm­angebot auch voll­ständig auf DAB+ ab. Zur Viel­falt der Audio-Land­schaft in Bayern tragen dabei auch die vielen neuen Digi­tal­pro­gramme bei, die bisher nicht auf UKW ange­boten werden konnten."

Im Hinter­kopf sollte man auch haben: Die Befris­tung der UKW-Frequenzen bis 2025 war ursprüng­lich einmal so etwas wie ein Abschalt­datum. "Ein Abschalt­datum kann und sollte aus meiner Sicht gerade nicht Kern der Audio-Stra­tegie 2025 sein. Kern der Audio-Stra­tegie müssen viel­mehr die Wegmarken sein, die erreicht werden müssen, um die voll­stän­dige Migra­tion von UKW nach DAB+ im Sinne aller Betei­ligten zu ermög­lichen", so Dr. Schmiege.

Aufgabe der Landes­zen­trale sei es, diese Migra­tion so zu begleiten, dass es möglichst wenige Verwer­fungen gibt. "Aber - und auch das sollte allen Betei­ligten klar sein: Wie immer bei solchen Prozessen wird es auch hier nicht ohne Kompro­misse gehen", so der BLM-Präsi­dent abschlie­ßend.

Bei Lidl gibt es aktuell ein DAB+-/Inter­net­radio-Kombi im Angebot.

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