Bezahlen

Schnittstellen: Twitter kostet bald Geld

Entwickler konnten auf Twit­ters Schnitt­stellen bislang zumin­dest einge­schränkt ohne Bezah­lung zugreifen. Der Dienst will vom 9. Februar an aber nur noch einen kosten­pflich­tigen Zugang zu seinen Schnitt­stellen anbieten.
Von dpa /

Zugang zu Twitter-Schnittstellen bald kostenpflichtig Zugang zu Twitter-Schnittstellen bald kostenpflichtig
picture alliance/dpa/ZUMA Press Wire
Gratis­diensten, die für ihre Funk­tionen auf Twitter zurück­greifen, droht der Verlust ihrer Exis­tenz­grund­lage.

Der Online-Dienst will vom 9. Februar an nur noch einen kosten­pflich­tigen Zugang zu seinen Schnitt­stellen anbieten. Seit jeher konnten Entwickler zumin­dest einge­schränkt ohne Bezah­lung darauf zugreifen, während eine tiefere Inte­gra­tion Geld kostete.

Twitter machte in Tweets heute zunächst keine Angaben zum künf­tigen Preis­modell, sondern stellte ledig­lich weitere Infor­mationen für die kommende Woche in Aussicht.

Bereit­schaft zum Bezahlen im Netz eher gering

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Mit dem Schnitt­stellen-Zugang entwi­ckelte sich in den vergan­genen Jahren ein System aus nütz­lichen Apps und Diensten. Sie fertigen zum Beispiel Screen­shots von Tweets, machen Ketten aus mehreren Beiträgen leichter lesbar oder sammeln später gelöschte Tweets. Wenn der Zugang zu Twit­ters Schnitt­stellen für sie kosten­pflichtig wird, könnten sie im Gegenzug von ihren Nutzern Geld verlangen müssen. Solche Geschäfts­modelle gelten als schwierig, da die Bereit­schaft zum Bezahlen im Netz eher gering ist.

Tech-Milli­ardär Elon Musk kaufte Twitter im vergan­genen Herbst und bürdete dem Dienst dabei Schulden in Milli­arden­höhe auf, die nun bedient werden müssen. Zugleich sanken seitdem die Werbe­ein­nahmen, auch weil viele Anzei­gen­kunden die Platt­form mit dem Rechts­schwenk unter Musk scheuen. Twitter versucht, unter anderem mit einem Abo-Angebot zu mehr Geld zu kommen. Vor kurzem wurden auch Möbel aus der Zentrale in San Fran­cisco verstei­gert.

Einen ersten Schlag gegen das Entwickler-Ökosystem rund um Twitter gab es bereits vor einigen Wochen. Nach einer Regel­ände­rung hörten Apps anderer Anbieter, über die man auf Twitter zugreifen konnte, von einem Tag auf den anderen auf zu funk­tio­nieren. In ihnen konnte man sich der Werbung entziehen, die sonst zwischen den Tweets auftaucht.

In naher Zukunft möchte Twitter einen eigenen Bezahlser­vice etablieren. Es werden aktuell entspre­chende Lizenzen bean­tragt. Ein ambi­tio­niertes, aber schwie­riges Unter­fangen.

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