Adios Twitterrific und Co

Twitterrific & Co.: Twitter sperrt Drittanbieter-Apps aus

Wem die regu­läre Twitter-App nicht zusagt, konnte auf Lösungen wie Twit­ter­rific zurück­greifen. Damit ist jetzt Schluss. Angeb­lich gibt es einen Verstoß gegen etablierte Richt­linien.
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Twitter ist um eine frag­wür­dige Entschei­dung reicher, ab sofort sind Dritt­anbieter-Apps offi­ziell verboten. Vergan­gene Woche ging es bereits Twit­ter­rific, einer Alter­native zur nativen Anwen­dung, an den Kragen. Dieses Programm und weitere ähnliche Lösungen wurden unver­hofft gesperrt. Zu diesem Zeit­punkt nannte Twitter einen Verstoß gegen die API-Regeln als Begrün­dung. Selt­samer­weise ergänzte der Mikro­blog­ging-Dienst aber erst am Donnerstag eine passende Zeile in den Nutzungs­ver­ein­barungen. Entwickler und Nutzer dürfte dieser Vorfall nicht erfreuen. Die Konkur­renz in Form von Mast­odon hingegen schon.

Twitter verbietet Dritt­anbieter-Apps wie Twit­ter­rific

Twitter schiebt alternativen Apps einen Riegel vor Twitter schiebt alternativen Apps einen Riegel vor
Twitter
Erst vor ein paar Tagen feierte die Anwen­dung Twit­ter­rific ihr 16-jähriges Bestehen. Einen nächsten Geburtstag wird es aller­dings nicht geben. Auf der Webseite des Entwick­lers ist die trau­rige Botschaft „Twit­ter­rific ging zum großen Vogel­haus im Himmel“ zu lesen. Das kam uner­wartet, aufgrund der unzäh­ligen diskus­sions­wür­digen Entschei­dungen seit Elon Musks Twitter-Kauf aber nicht über­raschend. Erst 2021 änderte der Mikro­blog­ging-Dienst seine Entwick­ler­vor­gaben, um Dritt­anbieter-Apps, welche die Funk­tio­nalität der Platt­form offe­rieren, explizit zu erlauben.

Davon will der Service nun nichts mehr wissen. Im Gegen­teil, man möchte nun „lang­jäh­rige API-Regeln“ geltend machen. Diese besagen, dass der Zugriff auf die Program­mier­schnitt­stelle nicht dafür verwendet werden darf, um einen ähnli­chen Dienst zu entwi­ckeln. An sich wäre dieser Schritt nach­voll­ziehbar, aller­dings wurde der betref­fende Abschnitt in den Nutzungs­bedin­gungen erst am 19. Januar 2023 ergänzt. Inso­fern kann es sich um keine lang­jäh­rige Rege­lung handeln. Dennoch beharrt Twitter darauf, dass man Twit­ter­rific und bestimmte ähnliche Apps aufgrund des Verstoßes gesperrt hat.

Twit­ter­rific ist enttäuscht von Twit­ters Vorge­hens­weise

Auf Mast­odon äußerte sich Paul Haddad, ein Betei­ligter von Twit­ter­rific und Tweetbot, frus­triert über die Sper­rung. „Endlich haben wir Klar­heit darüber, dass wir eine lang­jäh­rige Regel gebro­chen haben“, leitet er seinen Beitrag ein. Mit dem sarkas­tischen Satz „Ich denke, ich habe nicht reali­siert, dass lang­jährig ein paar Stunden bedeutet, es tut mir wirk­lich leid“, beendet Haddad seine Nach­richt. Er bittet außerdem darum, keine Rück­erstat­tung von Apple zu erbitten, da man dies aus eigener Tasche zahlen müsse und die Misere bereits großen finan­ziellen Schaden ange­richtet hat. (via heise)

Das jüngste Ereignis könnte davor sorgen, dass die Nutzer­zahlen von Mast­odon weiter steigen.

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