Sprachgebrauch

Trotz neuem Namen X: "Twittern" hat Überlebenschancen

Nachdem Twitter in "X" umbe­nannt wurde: Werden wir jetzt alle "X-en" statt "Twit­tern"? Laut einem Sprach­for­scher ist das wenig wahr­schein­lich.
Von dpa /

An der Twitter-Zentrale werden die alten Schilder demontiert An der Twitter-Zentrale werden die alten Schilder demontiert
picture alliance/dpa/AP
Das Verb "twit­tern" wird nach der Einschät­zung von Sprach­wis­sen­schaft­lern auch nach der Umbe­nen­nung des Online-Dienstes Twitter in X vermut­lich nicht verschwinden.

Das "etablierte und häufig genutzte Verb" habe gute Chancen, in der Sprache erhalten zu bleiben, erklärte Lutz Kuntzsch von der Gesell­schaft für deut­sche Sprache in Wies­baden am Donnerstag auf dpa-Anfrage. Der deut­sche Begriff für zwit­schern sei wirk­samer als ein mögli­ches "x-en" - was ja auch andere Bedeu­tungen habe.

Benen­nungs­grund tritt in den Hinter­grund

An der Twitter-Zentrale werden die alten Schilder demontiert An der Twitter-Zentrale werden die alten Schilder demontiert
picture alliance/dpa/AP
"Außerdem geschieht es in der Sprach­ent­wick­lung ab und an, dass der eigent­liche Benen­nungs­grund in den Hinter­grund tritt oder verschwindet", erläu­terte Kuntzsch und nannte als Beispiel "googeln" für viele Such­vor­gänge.

Twitter-Käufer Elon Musk benennt den Online-Dienst derzeit um. Der offi­zielle Account der Platt­form lautet seit Mitt­woch @X. Musk kaufte Twitter im Oktober vergan­genen Jahres. Er hatte schon mehr­fach gesagt, er wolle Twitter in eine "App für alles" mit dem Namen X umwan­deln.

Kürz­lich ist die Twitter-Alter­native Threads von Meta gestartet - aller­dings noch nicht in der EU. Wir haben den Dienst dennoch bereits kurz auspro­biert.

Mehr zum Thema X (Twitter)