Selbstlöschende Nachrichten: Twitter startet "Fleets"
Tweets, wie die von Donald J. Trump (@realDonaldTrump), sind bei Fans beliebt bis gefürchtet
Foto: Picture-Alliance /dpa
Ein Tweet auf Twitter ist eine Nachricht für die Ewigkeit - bislang zumindest.
Das Unternehmen Twitter in San Francisco hat seine Plattform mit von alleine verschwindenden Tweets weiter entwickelt. Diese Tweets heißen "Fleets" und löschen sich automatisch nach 24 Stunden.
Diese "Fleets" können auch nicht retweetet oder mit einem Like versehen werden. Eine Antwort darauf ist möglich, aber dann nur als Direktnachricht an den Urheber. In der öffentlichen Timeline werden die Antworten darauf nicht sichtbar, wie Twitter-Produktchef Kayvon Keykpour zum weltweiten Start am Dienstag - natürlich per Twitter - erläuterte.
Mehr Mut für zurückhaltende Nutzer
Die Idee dahinter sei, noch zurückhaltenden Nutzern die Angst vorm Twittern zu nehmen. Bei Tests in Brasilien, Italien, Indien und Südkorea habe man gesehen, dass Leute, die neu bei Twitter seien oder selten twitterten, das Format gut aufgenommen hätten, betonte Beykpour.
Vorbild Snapchat
Tweets, wie die von Donald J. Trump (@realDonaldTrump), sind bei Fans beliebt bis gefürchtet
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Das Format lehnt sich stark an die "Stories"-Funktion aus dem Angebot von Snapchat an, die inzwischen auch bereits quer durch die Facebook-Apps wie unter anderem WhatsApp und Instagram kopiert wurde. Gerade Jugendliche finden es gut, wenn sich die Nachrichten mit der Zeit von selbst zerstören, damit andere Leser keine falschen Schlüsse ziehen können oder versehentlich oder fehlerhaft verschickte Nachrichten keine "Nach- oder Nebenwirkung" haben können. Die Wortschöpfung "Fleets" steht für "fleeting tweets" ("flüchtige Tweets").
Der Kurznachrichtendienst Twitter experimentiert schon länger über seine klassischen Formate wie die inzwischen 280 Zeichen langen Textbeiträge hinaus unter anderem auch mit gesprochenen Tweets und Sprach-Direktnachrichten. Angefangen hatte man mit zunächst maximal 140 Zeichen.
Twitter erfreut sich bei Personen, die einem größeren Kreis etwas mitteilen wollen, nach wie vor größter Beliebtheit, etwa Politiker. Tweets des amerikanischen Noch-Präsidenten Donald Trump sind je nach Adressat geliebt bis gefürchtet, auch andere Politiker, politische Gruppen oder Musik-, Bühnen- oder Film- oder TV-Stars greifen zum Nachrichtendienst, um Neuigkeiten zu verkünden oder Statements abzusetzen. Twitter behält sich inzwischen vor, bestimmte Tweets - wie die von Präsident Trump - mit einem Warnhinweis zu versehen.
Auch die Twitter-Konkurrenz WhatsApp kündigt neue Funktionen an.