Datenfalle StreamOn & Vodafone Pass: Nicht alles inklusive
Probleme mit StreamOn und Vodafone Pass
Grafik: Vodafone/teltarif.de, Logo: Telekom, Foto/Montage: teltarif.de
StreamOn von der Deutschen Telekom feiert in dieser Woche vierten Geburtstag. Am 19. April 2017 wurden die Zero-Rating-Optionen eingeführt. Ein halbes Jahr später startete Vodafone mit dem Vodafone Pass ein Pendant. Mittlerweile darf die Telekom das Videostreaming nicht mehr auf 480p reduzieren und beide Netzbetreiber müssen die Optionen gemäß EU-Roamingverordnung auch im Ausland anbieten.
Die Proteste in Sinne der Netzneutralität sind nach den Tarif-Anpassungen leiser geworden. Kunden freuen sich über die Alternativen zu echten mobilen Daten-Flatrates. Echte Flatrate-Tarife sind speziell bei Telekom und Vodafone sehr teuer. Doch StreamOn und der Vodafone Pass können auch dann das Datenvolumen belasten, wenn der Kunde nur Dienste nutzt, die eigentlich von den Optionen abgedeckt werden.
StreamOn Social&Chat: VoIP und Video nicht enthalten
Probleme mit StreamOn und Vodafone Pass
Grafik: Vodafone/teltarif.de, Logo: Telekom, Foto/Montage: teltarif.de
Wer hätte beispielsweise gedacht, dass Telekom-Kunden, die Option StreamOn Social&Chat gebucht haben, das Datenvolumen berechnet bekommen, das bei Sprach- oder Videoanrufen über WhatsApp oder Facebook anfällt? Schließlich gehören beide Dienste zu den Partner-Angeboten, die die Telekom auf ihrer Webseite nennt.
Im "Kleingedruckten" lässt die Telekom ihre Kunden allerdings wissen, dass "das Laden von Werbung, Sprach- und Videoanrufe, das Öffnen externer Links und sonstige Inhalte, die nicht zum reinen Streaming gehören", nicht im Rahmen der Option abgerechnet werden. Doch genau die Sprach- und Videochats sind eigentlich Anwendungen, für die sich die Option lohnen würde, da bei der Nutzung größere Datenmengen übertragen werden.
Vodafone tut es der Telekom gleich
Ist Vodafone vielleicht die bessere Alternative? Keineswegs, denn auch in den Tarifbestimmungen zum Vodafone Pass heißt es eindeutig, dass Sprach- und Videotelefonate, Werbung und das Öffnen externer Links nicht im Rahmen des Zero Rating abgerechnet werden. Die Regelung ist mit der bei der Deutschen Telekom identisch.
Doch es gibt noch weitere Einschränkungen, die Kunden vielleicht nicht im Blick haben. Wer StreamOn Music gebucht hat und bei seinem gebuchten Dienst zufällig einen Videostream erwischt, muss damit rechnen, das dabei anfallende Datenvolumen berechnet zu bekommen. Das gleiche gilt - auch in der Music-&-Video-Option - auch für das Laden von Covern, was sich durch den Kunden nicht einmal unterbinden lässt.
Veraltete Apps können zur Falle werden
Die Telekom weist darauf hin, dass Kunden möglichst die jeweils aktuellste App der Partnerdienste nutzen sollen, um zu gewährleisten, dass das Zero Rating greift. Vodafone teilt mit, dass Versionen von Amazon Music, die älter als die Version 4.1 sind, nicht im Rahmen des Vodafone Passes abgerechnet werden. Abrechnungsprobleme für weitere veraltete Apps nennt das Unternehmen nicht.
Allerdings sind auch beim Vodafone Pass Alben-Cover bei Napster und Spotify nicht inklusive. Dazu kommen Live-Video-Streaming bei Twitter, die Radio-Nutzung mit Apple Music und Deezer sowie Podcasts bei Deezer und Spotify - Dienste, bei denen der Kunde beim besten Willen nicht davon ausgeht, dass das Datenvolumen trotz gebuchtem Pass angetastet wird.
Nicht zuletzt kam es beim Vodafone Video Pass Anfang 2021 zu einem mittlerweile behobenen Abrechnungsfehler.