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Telekom: Erste Kunden surfen mit 200 MBit/s im Internet

Glasfaser-Netz zunächst in zwölf Städten - Ausbau geplant
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Telekom schaltet erste Glasfaser-Anschlüsse Telekom schaltet erste Glasfaser-Anschlüsse
Grafik: Telekom
Die Deutsche Telekom hat bekanntgegeben, erste Kunden in ihr neues Glasfaser-Netz aufzunehmen. Dieses steht zunächst in zwölf Städten zur Verfügung. Mit den neuen Glasfaser-Anschlüssen sind Download-Geschwindigkeiten von bis zu 200 MBit/s möglich. Für Uploads werden Bandbreiten von bis zu 100 MBit/s erreicht. Damit ist das Glasfaser-Netz nach Angaben der Telekom schneller als jeder andere für Privatkunden verfügbare Internet-Zugang in Deutschland.

Möglich werden diese Geschwindigkeiten nach Angaben des Bonner Telekommunikationsunternehmens, da das Glasfaser-Netz nicht wie bisher im Verteilerkasten auf dem Gehsteig endet. Die verlustfreie Leitung führt bis in die Wohnung des Kunden. Vom heimischen Computer bis ins Internet surft der Kunde also durchgehend auf einer Glasfaser-Leitung. Das Verfahren wird als Fiber to the Home (FTTH) bezeichnet - auf Deutsch: "Glasfaser bis nach Hause".

Das Telekom-Glasfasernetz startet zunächst in Braunschweig, Brühl/Baden, Hannover, Hennigsdorf, Ingolstadt, Kornwestheim, Mettmann, Neu-Isenburg, Offenburg, Potsdam, Rastatt und Stade. Wie die Telekom mitteilte, soll der Zugang in Kürze in weiteren Städten bereitgestellt werden. Dabei machte das Unternehmen jedoch keine Angaben dazu, in welchen Gemeinden Interessenten mit dem schnellen Internet-Zugang rechnen können.

Niek Jan van Damme: "Der Glasfaser gehört im Festnetz die Zukunft"

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"Der Glasfaser gehört im Festnetz die Zukunft", sagt der Deutschland-Chef der Deutschen Telekom, Niek Jan van Damme. "Wir erweitern unser Angebot an schnellen Internet-Anschlüssen um eine weitere zukunftsweisende Variante. Wir sind stolz darauf, dass unsere Kunden im Festnetz und Mobilfunk die derzeit schnellsten Übertragungsmöglichkeiten nutzen können."

Die Glasfaser ist das physikalisch schnellste Übertragungsmedium der Welt. Sie ist dünner als ein Haar und reiner als Fensterglas. Die Daten werden im Glasfaser-Netz auf Lichtwellen übertragen. Das Licht kann sich in der Glasfaser nahezu verlustfrei ausbreiten und das auch über lange Strecken. Die Telekom kündige demnach an, in Zukunft auch Übertragungsgeschwindigkeiten anbieten zu können, die weit über den zum Start verfügbaren 200 MBit/s im Downstream liegen.

Der Ex-Monopolist räumte jedoch auch ein, der Glasfaser-Ausbau sei sehr aufwändig. So müsse beispielsweise jeder einzelne Immobilieneigentümer seine Zustimmung für den Anschluss geben. Darüber hinaus seien Tiefbaumaßnahmen und die Hausverkabelung notwendig. Die Kosten für den Ausbau trage die Telekom allein. "Wir werden den Glasfaser-Ausbau deshalb mit Augenmaß vorantreiben", sagt Niek Jan van Damme.

Telekom: Gespräche über Ausbau im kommenden Jahr

Derzeit werden laut Telekom Gespräche über einen weiteren Ausbau im Jahr 2013 geführt. Der Telekommunikationsdienstleister habe in mehreren Städten Gebiete identifiziert, die für einen Ausbau infrage kommen. Wenn die Stadt sich zu dem Vorhaben positiv äußere, frage die Telekom den Bedarf bei der Bevölkerung ab. Im Ausbaugebiet müssen rund 80 Prozent der Immobilieneigentümer bereit sein, ihre Immobilie kostenfrei ans Glasfaser-Netz anschließen zu lassen. Außerdem müssen zehn Prozent der potenziellen Kunden im Ausbaugebiet bereit sein, einen Vorvertrag für einen Glasfaser-Anschluss zu schließen. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, will die Telekom mit dem Ausbau beginnen.

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