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Deutsche Telekom: "Größe macht es leichter"

Heute findet in Bonn die jähr­liche Aktio­närs­haupt­ver­samm­lung der Deut­schen Telekom im World Confe­rence Center in Bonn statt, teltarif.de ist vor Ort.
Von der Aktionärs-Hauptversammlung in Bonn berichtet

Zur Begrü­ßung erschien Telekom-Vorstand Timo­theus Höttges - als Avatar - und begrüßte die Aktio­närs­ver­treter in verschie­denen Spra­chen. Möglich macht das die Künst­liche Intel­ligenz und für Tim Höttges ist das ein sehr wich­tiges Thema: „Künst­liche Intel­ligenz ist gekommen, um zu bleiben.“

Schwung für die Zukunft und weiteres Wachstum

"Schwung für die Zukunft“ nehmen, so sieht Höttges die Telekom für weiteres Wachstum gut aufge­stellt. „Wir schaffen das trotz Gegen­wind. Und trotz harter Regu­lie­rung.“ Die Zukunft sei nicht der Hori­zont, sondern beginne "direkt vor unseren Füßen".

KI ist gekommen, um zu bleiben

v.l. T.Höttges(CEO), F.Appel (Vors.Aufsichtsrat),C.Nemat (Technik),B.Bohle(Personal),C.Illek (Finanzen),T.Langheim(GD), S.Gopalan(T-Deutschland),D.Leroy(Europa),F.Abolhassan(T-Systems) v.l. T.Höttges(CEO), F.Appel (Vors.Aufsichtsrat),C.Nemat (Technik),B.Bohle(Personal),C.Illek (Finanzen),T.Langheim(GD), S.Gopalan(T-Deutschland),D.Leroy(Europa),F.Abolhassan(T-Systems)
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Als ein Beispiel nannte Höttges die rasant wach­sende Bedeu­tung der künst­lichen Intel­ligenz (KI), die "gekommen ist, um zu bleiben. KI ist die Zukunft." Die Telekom nutze KI inzwi­schen in rund 400 Projekten welt­weit. Damit wolle man die Qualität verbes­sern und näher bei den Kundinnen und Kunden sein.

Höttges ließ es sich nicht nehmen, die KI den Aktio­nären selbst zu erklären. So bat er "Frag Magenta" sprach­gesteuert um Hilfe, weil "mein Internet nicht geht". Der Chatbot schlug vor den Router neu zu starten, danach war das Problem behoben, "in 30 Prozent der Fälle ist das Problem dann gelöst" verriet Höttges. "Frag Magenta" habe schon "Millionen von Anliegen eigen­ständig gelöst".

KI bei der Vorbe­rei­tung des Glas­faser­aus­baus

Auch im Glas­faser­ausbau ist KI hilf­reich. Spezi­elle Meßfahr­zeuge, soge­nannte T-Cars, ermit­teln digi­tales Bild der Stra­ßen­züge und werten die gesam­melten Daten mit KI aus. Das System könne unter­schied­liche Ober­flä­chen wie Asphalt oder Kopf­stein­pflaster erkennen und prüfe, ob Bäume oder Stra­ßen­laternen stören, und mache Vorschläge für die opti­male Glas­faser-Trasse. In den vergan­genen Jahren seien 140.000 Kilo­meter Stra­ßen­netz erfasst worden, mehr als 145 Millionen Fotos aufge­nommen und damit mehr als 750 Tera­byte an Daten gesam­melt worden. Dank KI konnten 75 Prozent der Arbeits­zeit für die Struk­tur­pla­nung einge­spart werden.

In 10 Jahren 173 Milli­arden inves­tiert

Der Vorstands­vor­sit­zende verwies auf die hohen Inves­titionen des Konzerns. „In den vergan­genen zehn Jahren haben wir mehr als 173 Milli­arden Euro inves­tiert. Das Ergebnis: Heute gewinnen wir fast jeden Netz­test, beim Mobil­funk in Deutsch­land jeden seit zehn Jahren.“ Und dies setze sich fort, aktuell vor allem beim Bau von reinen Glas­faser­anschlüssen (FTTH). „Wir bauen in Deutsch­land mehr als jeder andere. Zwei von drei neuen Anschlüssen, 2,6 Millionen anschließ­bare Haus­halte im vergan­genen Jahr."

Höttges sagte zu, das Tempo zu halten, auch wenn es schwerer werde, denn die Infla­tion treffe auch sein Unter­nehmen. Höttges warb erneut für schnel­lere Geneh­migungs­ver­fahren und alter­native Verle­geme­thoden.

USA beginnt sich zu rentieren

Das "erfolg­reiche Geschäft" in den USA beginnt sich für die Telekom zu rentieren: „Erst­mals schüttet T-Mobile-US eine Divi­dende aus, wovon die Hälfte bei der Deut­schen Telekom landet. Konkret: "Ohne den Erfolg in den USA wären unsere hohen Inves­titionen in Deutsch­land und Europa nicht machbar.“ Höttges gab einen Blick in die Zukunft, die in der Digi­tali­sie­rung liege. "Damit machen wir unsere Kundinnen und Kunden zufrie­dener und können mehr verdienen und die Kosten senken." Hier liege das Wachstum der Zukunft. Gefragter Gesprächspartner, Timotheus Höttges bei seiner 10. Aktionär-Hauptversammlung. Gefragter Gesprächspartner, Timotheus Höttges bei seiner 10. Aktionär-Hauptversammlung.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Die Größe der Telekom in Deutsch­land und Europa bringe hier Vorteile: „Ein Groß­teil unserer Kosten entsteht bei der Entwick­lung von Produkten wie Routern, bei Anwen­dungen für Geschäfts­kunden oder bei Soft­ware, die wir entwi­ckeln, etwa für die Steue­rung im Netz. Je mehr Kunden wir haben, desto weniger fallen die Kosten ins Gewicht. Die Deut­sche Telekom bediene heute welt­weit 300 Millionen Kundinnen und Kunden. Höttges will diesen Vorteil nutzen: "Größe macht es leichter!“ Bei der Jahres­haupt­ver­samm­lung waren am Vormittag die Inhaber von insge­samt 3.629.200.097 Aktien vertreten, was 72,87 Prozent aller ausge­gebenen Aktien entspricht. An der posi­tiven Geschäfts­ent­wick­lung des vergan­genen Jahres sollen die Aktio­närinnen und Aktio­näre durch eine höhere Ausschüt­tung betei­ligt werden. Vorge­schlagen wurden von 77 Cent je Aktie, nach 70 Cent je Aktie ein Jahr zuvor.

Wir berichten über die Ergeb­nisse der Abstim­mungen und weitere Details.

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