Einblicke

Telekom: 30 Städte mit 3,6 GHz bis Jahresende

Bei der Vorstel­lung der Telekom-Quar­tals­zahlen gibt es immer wieder inter­essante Details: Etwa, wohin 3,5 Millionen Post­paid-Kunden "verschwunden" sind.
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Die Entwicklung der Telekom-Aktie ist spannend. Gute Quartalszahlen befeuern die Phantasie der Börsianer. Die Entwicklung der Telekom-Aktie ist spannend. Gute Quartalszahlen befeuern die Phantasie der Börsianer.
Grafik: Picture Alliance - dpa
Bei der gest­rigen Vorstel­lung der Quar­tals­zahlen ging Telekom-Finanz­vor­stand Chris­tian P. Illek auch auf den 5G-Netz­ausbau ein. Eine Frage beant­wor­tete er aller­dings nicht: Wann startet die Telekom mit 5G SA?

Von 66 auf 90 Prozent

Zum Jahres­wechsel 2020/21 hatte die Telekom mit ihrem 5G-Netz­ausbau rund 66 Prozent der Bevöl­kerung erreicht, der Wert wurde inzwi­schen auf 80 Prozent gestei­gert. Er soll bis Jahres­ende auf etwa 90 Prozent klet­tern. Dieses Jahr werden rund 6 Milli­arden Euro in den Netz­ausbau gesteckt, für mehr Ausbau würden die Kapa­zitäten an Inge­nieuren, Planern und Baufirmen fehlen.

30 Städte mit 500 Stand­orten für "echtes 5G"

Die Entwicklung der Telekom-Aktie ist spannend. Gute Quartalszahlen befeuern die Phantasie der Börsianer. Die Entwicklung der Telekom-Aktie ist spannend. Gute Quartalszahlen befeuern die Phantasie der Börsianer.
Grafik: Picture Alliance - dpa
Bis Jahres­ende plant die Telekom, in 30 Städten etwa 1500 Antennen (etwa 500 Stand­orte) mit "reinem 5G" auf 3,6 GHz auszu­bauen. Die Konzen­tra­tion auf den Ausbau von 5G-DSS auf 2,1 GHz mache aber durchaus Sinn: Solange es noch viele reine LTE/4G-Kunden gibt, hilft der Netz­ausbau auch diesen Kunden, die noch kein 5G-fähiges Gerät haben. Bei den neu verkauften Smart­phones seien etwa zwei Drittel bereits 5G-fähig.

Als erster 5G-SA getestet

Telekom hatte 5G SA (Stan­dalone) als erster Anbieter in Deutsch­land getestet, erin­nerte Telekom-Kommu­nika­tions­chef Philipp Schin­dera. Er betonte aber, dass es derzeit noch kaum Geräte gäbe, die diese Technik beherrschten. Der Konkur­rent Voda­fone hatte 5G SA für Privat- und Geschäfts­kunden bereits vor kurzem frei­geschaltet. Bei der Telekom ist 5G-SA derzeit nur in für Firmen reser­vierten Campus-Netzen verfügbar.

Geneh­migungen brau­chen 2,5 Jahre

Eigent­lich, so gestand Illek ein, wollte die Telekom jedes Jahr 2000 neue Mobil­funk-Sende­sta­tionen in Betrieb nehmen. Dem stünden aber nach wie vor Geneh­migungs­zeiten von im Schnitt zwei­ein­halb Jahren (vom ersten Antrag bis zur Sende­frei­gabe) gegen­über.

Somit konnten pro Jahr nur 1200 bis 1300 Stationen ans Netz gehen. Ob die Politik die Signale verstanden und bereits umge­setzt habe, sprich, dass es mit den Geneh­migungen jetzt in 2021 schneller gehe, könne man im Moment noch nicht absehen. "Es wäre gut, wenn es sich beschleu­nigt", so Illek abschlie­ßend.

3,5 Millionen Vertrags­kunden verloren?

Verwun­derung hatte die Umbu­chung von 3,5 Millionen Post­paid-Vertrags­kunden in den Prepaid-Bereich bei der Telekom ausge­löst. Illek verriet, dass es sich um den Ethno-Service-Provider Lebara handele. Endkunden müssten sich aber gar keine Sorge machen, denn "im Vertrags­ver­hältnis zwischen Kunde und dem Service-Provider Lebara ändert sich nichts." Geän­dert habe sich nur die interne Abwick­lung ("Treat­ment"), wie die Telekom diese Kunden mit dem Provider verwaltet und abrechnet. "Wir denken, das ist näher an Prepaid als Post­paid".

Telekom start­klar für Corona-Impfungen

Die Telekom hat 18 Impf­zen­tren für ihre Mitar­beiter vorbe­reitet, davon sind 17 bereits start­klar, darunter eins am Bonner Land­gra­benweg. Die Telekom-interne Inzi­denz liege seit Wochen übri­gens deut­lich unter dem Bundes-Durch­schnitt, was aufgrund früh­zeitig einge­führter Hygiene-Regeln möglich gewesen sei.

Sobald die Telekom Impf­stoff bekomme, können 80.000 Mitar­beiter inner­halb von acht Wochen geimpft werden. Man hofft, dass es ab Juni losgehen könnte.

Einla­dung zum Kapi­tal­markt-Tag

Nächste Woche veran­staltet die Deut­sche Telekom am Donnerstag (20. Mai) ihren "Kapi­tal­markt-Tag", wo sie Finanz­gurus, Börsen­experten und Analysten ihre Ziele und Vorstel­lungen näher bringen möchte. Das mag auf den ersten Blick etwas spröde klingen, bietet aber oft inter­essante Einblicke in die Welt der Telekom. Wir werden von der Pres­sekon­ferenz berichten, am Nach­mittag wird es einen öffent­lich für Jeder­mann einseh­baren Live­stream geben.

Der Kurs der Telekom-Aktie klet­terte am Mitt­woch auf 16,75 Euro (um 16:57 Uhr).

Die Telekom hat zudem ihren Service umge­stellt. Die Mitar­beiter sollen mehr Zeit mit den Kunden verbringen, diese zu Fans des Unter­neh­mens machen und Probleme lösen, weil zufrie­dene Kunden die besten Kunden sind.

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