Bewährung

Telekom: Strategie 2.0 bietet wenig Neues

"Das ist sehr konservativ und visionslos"
Von ddp / Marie-Anne Winter

Die neue Strategie von Telekom-Chef René Obermann wird dem Konzern einem Zeitungsbericht zufolge keine neuen Impulse geben. Vielmehr verordne der Vorstandschef für das beginnende Jahrzehnt eine Fortführung der bisherigen Praxis, berichtete das Handelsblatt unter Berufung auf die fünf Punkte seines Plans. Offiziell wolle der DAX-Konzern seine "Strategie 2.0" erst Mitte März veröffentlichen.

Führungskräfte der Deutschen Telekom hätten enttäuscht reagiert. "Das ist sehr konservativ und visionslos", sagte ein Manager. Es fehle weiterhin eine Aussicht, wie der Konzern künftig wachsen wolle.

Laut dem Bericht sieht der Plan vor, dass die Telekom ihre Leistung in den Ländern verbessern will, wo sie nur ein Mobilfunknetz besitzt. Darüber hinaus sollen in Ländern, in denen die Telekom sowohl Festnetz als auch Mobilfunk anbietet, beide Einheiten zusammengeführt werden. Am "vernetzten Leben" mit konvergenten Endgeräten (Fernseher, Handy und PC) wolle Obermann ebenso festhalten wie am "vernetzten Arbeiten mit eigenen Lösungen für verschmolzene IT- und Telekommunikationsanwendungen", das vor allem die Geschäftskundensparte T-Systems verfolgt. Wichtigster Punkt in der Strategie sei der "Bau von Netzen und Prozessen für die Gigabit-Society".

In der vergangenen Woche hatte die Telekom auf der Mobilfunkmesse in Barcelona erklärt, dass bisherige Anwendungen meist einige Megabit verbraucht haben, während neue Dienste wie das Einstellen hochauflösender Videos ins Internet und Video-Konferenzen leicht mehrere Gigabit verschlängen. Dazu müssten die Mobilfunk- und Festnetze massiv ausgebaut werden.

Die Telekom wollte sich laut der Zeitung nicht zum Inhalt ihrer Strategie äußern, räumte aber ein, dass sie keine Revolution sei. "Da steht nichts komplett Neues drin, sondern es ist eine Überarbeitung dessen, was sich in den vergangenen drei Jahren bewährt hat", sagte ein Sprecher.

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