Politik

Rundfunk: Stehen Unter­haltungs­sendungen auf der Kippe?

In der CDU wird die Diskus­sion über die Zukunft des öffent­lich-recht­lichen Rund­funks nun noch einmal heftiger. Infor­mati­ons­sen­dungen soll es nach dem Willen von Kriti­kern weiter geben, Koch­sen­dungen, Talk­shows, Krimis und Sport stehen auf der Kippe.
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Sport in der ARD auf dem Prüfstand Sport in der ARD auf dem Prüfstand
Foto: WDR
Nach dem vorläu­figen Stopp für die Erhö­hung des Rund­funk­bei­trags werden laut einem Medi­enbe­richt inner­halb der CDU die Stimmen noch einmal lauter, die eine radi­kale Abkehr vom aktu­ellen System des öffent­lich-recht­lichen Rund­funks fordern.

In einer internen Diskus­sions­grund­lage der Mittel­stands- und Wirt­schafts­union (MIT) von CDU und CSU schlagen die Autoren laut einem Bericht der "Welt am Sonntag" vor, sämt­liche Unter­hal­tungs­for­mate in ARD, ZDF und Deutsch­land­radio zu strei­chen. Sport­bericht­erstat­tung solle zudem deut­lich einge­schränkt werden. Die Sender sollten außerdem fusio­nieren, so dass nur noch eine Anstalt am Ende übrig bleiben würde.

Die CDU-Vorschläge würden quasi ein Ende der föde­ralen Struktur bei der ARD bedeuten. Sollten solche Pläne umge­setzt werden, würden zahl­reiche Mitar­beiter bei den Sendern ihre Jobs verlieren.

Mehr­heit der Deut­schen gegen Erhö­hung des Rund­funk­bei­trags

Sport in der ARD auf dem Prüfstand Sport in der ARD auf dem Prüfstand
Foto: WDR
Kein West­deut­scher Rund­funk mehr, kein Baye­rischer Rund­funk oder kein Südwest­rund­funk, sondern nur noch ein "Deut­scher Rund­funk"? Mancher Wähler würde laut "Welt am Sonntag" daran angeb­lich Gefallen daran finden. In einer INSA-Umfrage Ende November war eine knappe Mehr­heit der Bürger gegen eine Erhö­hung des Beitrags, der bislang ARD, ZDF und Deutsch­land­radio ein Budget von acht Milli­arden Euro im Jahr bescherte.

Bisher sei die MIT in ihrem Vorstoß gestoppt worden, nicht einmal eine Diskus­sions­grund­lage konnte bisher darüber verab­schiedet werden. Im Januar soll in der Union über das Papier jedoch erneut disku­tiert werden.

Vor Weih­nachten gab es bereits Vorschläge des "Bundesfach­aus­schusses Wirt­schaft, Arbeits­plätze, Steuern" für das Wahl­kampf­pro­gramm der CDU zu einer Reform der Öffent­lich-Recht­lichen, die eine Priva­tisie­rung vorsehen.

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