Rundfunkbeitrag

DAB+: Privatradios profitieren von höherem Rundfunkbeitrag

Auch Privat­radios profi­tieren von der Entschei­dung des Bundes­ver­fas­sungs­gerichts zur Erhö­hung des Rund­funk­bei­trags. Deutsch­land­radio wird wohl das Mora­torium beim Ausbau des ersten DAB+-Bundesmux beenden. Noch in diesem Jahr soll es weiter­gehen.
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Im Streit um die Erhö­hung des Rund­funk­bei­trags haben die Öffent­lich-Recht­lichen Sender ARD, ZDF und Deutsch­land­radio mit ihrer Verfas­sungs­beschwerde einen Erfolg erzielt. Der Rund­funk­bei­trag steigt wie geplant auf monat­lich 18,36 Euro.

Diese Erhö­hung kommt aller­dings nicht nur den Öffent­lich-Recht­lichen zugute, sondern auch Privat­sen­dern, und zwar beim Ausbau der Sender­netze für das Digi­tal­radio DAB+. Sowohl das Deutsch­land­radio beim ersten bundes­weiten Multi­plex als auch ARD-Anstalten wie der MDR haben den Ausbau bis zu einer Entschei­dung aus Karls­ruhe auf Eis gelegt.

Gänz­lich gestoppt war der Ausbau aber nicht: Bei Sende­anlagen, die in den vergan­genen Monaten ans Netz gingen, war zumeist die Hard­ware schon bestellt oder der Netz­betreiber ist finan­ziell in Vorleis­tung gegangen.

Netz­ausbau beim ersten Bundesmux geht weiter

Die Netze beim Digitalradio DAB+ werden nun noch intensiver ausdgebaut Die Netze beim Digitalradio DAB+ werden nun noch intensiver ausdgebaut
Foto: NDR
Nun kann es offi­ziell weiter­gehen. Deutsch­land­radio führt als Antreiber den Ausbau beim ersten Bundesmux, in dem auch neun Privat­radios senden, voran. Bei der Bundes­netz­agentur wurden bereits zahl­reiche neue Sende­stand­orte in die Koor­dinie­rung gegeben, unter anderem in Meck­len­burg-Vorpom­mern die Stand­orte Torgelow (5 kW), Neustre­litz (2 kW), Malchin (2,5 kW) und Güstrow (1 kW), in Bran­den­burg Petkus (10 kW) und Eisen­hüt­ten­stadt (5 kW), in Schleswig-Holstein Niebüll/Süder­lügum (1 kW) und Henn­stedt (1 kW), in Nieder­sachsen Uelzen (5 kW), in Nord­rhein-West­falen Schöp­pingen/Müns­ter­land (10 kW), in Baden-Würt­tem­berg Reut­lingen (2 kW) und in Bayern Pfaf­fen­hofen (10 kW).

Laut Infor­mationen von teltarif.de haben an mehreren Stand­orten bereits die Aufbau­arbeiten begonnen, sodass mit einer Inbe­trieb­nahme noch in diesem Jahr gerechnet werden kann.

Auch der MDR kann nun weitere Stand­orte aufbauen, unter anderem Reichen­bach im Vogt­land. Hiervon profi­tiert auch der Privat­sender R.SA, der hucke­pack im säch­sischen MDR-Mux mit über­tragen wird.

An anderen Stand­orten können rein private Multi­plexe Sende­antennen, die durch die ARD-Anstalten aufge­baut wurden, mitnutzen und auch hier Kosten sparen.

Inbe­trieb­nahmen in der vergan­gene Woche

Unab­hängig vom Karls­ruher Urteil ging der Netz­ausbau bei DAB+ in der vergan­genen Woche an mehreren Orten weiter: Das private DAB+-Ensemble Berlin/Bran­den­burg (Kanal 12D) sendet ab sofort auch vom Standort Berlin-Schä­fer­berg mit einer Leis­tung von 2 kW. Damit verbes­sert sich der Empfang des Bouquets im Südwesten der Haupt­stadt, beispiels­weise in Zehlen­dorf, Wannsee und Char­lot­ten­burg sowie in Potsdam.

Kurz nach Bad Tölz nahm mit Reit im Winkl ein weiterer Standort für das DAB+-Regio­nal­netz Voral­pen­land seinen offi­ziellen Betrieb auf. Es ist bereits der neunte Standort der eine Verbes­serung der DAB+-Versor­gung für die Radio­sta­tionen Alpin FM, Arabella Bayern, Bayern­welle SüdOst, Radio Alpen­welle, Radio BUH, Radio Chari­vari Rosen­heim, Radio Galaxy Rosen­heim, Radio ISW und Radio Ober­land sicher­stellt.

In der kommenden Woche schaltet der NDR weitere Stand­orte im Harz auf.

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