Satelliten-Internet

O3b-Start: Satelliten-Internet für Entwicklungsländer

Schnelle Internet-Verbindungen jenseits der Glasfasernetze
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Die O3b-Satelliten sollen schnelles Internet nach Afrika bringen. Die O3b-Satelliten sollen schnelles Internet nach Afrika bringen.
Bild: o3bnetworks.com
Derzeit ist es schwierig, in den Schwellen- und Entwicklungsländern in Afrika oder Asien schnelle Internet-Verbindungen zur Verfügung zu stellen, weil die Festnetze in diesen Ländern schlecht ausgebaut oder gar nicht erst vorhanden sind. Abhilfe soll künftig ein neues Satelliten-System schaffen, das langsam Gestalt annimmt: Eine Sojus-Rakete brachte am späten Dienstagabend erfolgreich die ersten vier Satelliten für das O3b-System ins All, wie das Kontrollzentrum am Weltraumbahnhof [Link entfernt] im südamerikanischen Französisch-Guayana mitteilte. Vier weitere Satelliten vom Typ O3b Energy werden bereits im September folgen. Diese Satelliten sollen Sprach- und Videoübertragungen in "höchster Qualität" bieten und zudem viermal schneller sein als bisherige geostationäre Satelliten. Die O3b-Satelliten sollen schnelles Internet nach Afrika bringen. Die O3b-Satelliten sollen schnelles Internet nach Afrika bringen.
Bild: o3bnetworks.com

Wenn das Satelliten-Netzwerk voll einsatzfähig ist, soll es Milliarden Menschen in bislang unterversorgten Gebieten den Zugang zu besseren Mobilfunk- und Internet-Verbindungen ermöglichen. Die Geschwindigkeit wird nach Angaben des Betreiberunternehmens O3b Networks der von Glasfasernetzen entsprechen. Finanziert wird das bereits im Jahr 2007 gestartete Projekt unter anderem vom Internetriesen Google, dem europäischen Satellitenbetreiber SES und der britischen Bank HSBC.

Die Sojus-Rakete hatte eigentlich bereits am Vortag starten sollen. Wegen ungünstiger Wetterbedingungen über dem europäischen Raumfahrtzentrum musste der Countdown allerdings für 24 Stunden unterbrochen werden. Kurz vor dem zweiten Startversuch sah es zunächst ebenfalls nicht gut aus und der Countdown musste wieder kurzzeitig angehalten werden. Die Wetterlage verbesserte sich dann aber doch noch.

Die russische Trägerrakete Sojus hat mittlerweile fünf erfolgreiche Starts von Kourou aus hinter sich. Sie gilt als zuverlässiges Transportmittel, mit dem mittelschwere Lasten kostengünstiger als mit der großen europäischen Ariane-Rakete ins All gebracht werden können.

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