Samsung: Handy-Telefonie, SMS & Video via Satellit
Samsung kündigt ein neues Satelliten-System an, mit dem Nutzer künftig eine Handyverbindung unabhängig von Mobilfunknetzen aufbauen können. Das Unternehmen plant, die Technologie in werkseigene Exynos-Chips zu integrieren, um auf diese Weise die Kommerzialisierung der 5G-Satellitenkommunikation zu beschleunigen. Gleichzeitig will der Hersteller den Weg für die 6G-gesteuerte Ära des Internet of Everything (IoE) ebnen.
5G-NTN-Modemtechnologie für Handyverbindungen in Krisengebieten
Die standardisierte 5G-Modemtechnologie für nicht terrestrische Netzwerke (NTN) ermöglicht eine direkte Kommunikation zwischen Smartphones und Satelliten, was in abgelegenen Gegenden, Wüsten, Bergen oder in Kriegsregionen, in denen die Mobilfunkinfrastruktur zerstört wurde, von Vorteil ist.
Sie kann dabei helfen, den Informationsaustausch in Krisengebieten aufrechtzuerhalten und hierdurch die Versorgung mit Hilfsgütern vereinfachen.
Zukünftig könnte 5G-NTN auch bei der Stromversorgung von unbemannten Flugzeugen und fliegenden Autos von Nutzen sein.
Samsung stellt Exynos Modem 5300 vor
Bild: Samsung
Nutzung von Satelliten und "anderen nicht-terrestrischen Fahrzeugen"
Um eine zuverlässige NTN-Kommunikation mit Low Earth Orbit (LEO) Satelliten zu gewährleisten, hat Samsung die auf dem 5G-NTN-Standard basierende Satellitentechnologie auf Basis des Exynos Modem 5300 entwickelt und simuliert. Laut eigener Aussage nutzt der Hersteller neben dem Modem und Satelliten auch "andere nicht-terrestrische Fahrzeuge", um einen guten Empfang sicherzustellen. Die Vorhersage von Satellitenstandorten soll hierdurch ebenfalls optimiert werden. Ferner werden durch Dopplerverschiebung verursachte Frequenzversätze minimiert.
Samsung verspricht, dass zukünftige Exynos-Modems Zwei-Wege-Textnachrichten sowie das Streaming von hochauflösenden Bildern oder Videos über das Smartphone unterstützen sollen.
Exynos Modem 5300 ermöglicht größere Designflexibilität
Samsungs Technologie erfüllt die neuesten 5G-NTN-Standards, die vom 3rd Generation Partnership Project (3GPP Release 17) definiert wurden, und ist somit mit den herkömmlichen Kommunikationsdiensten anderer Chip- und Smartphone-Hersteller sowie Telekommunikationsanbieter kompatibel.
Durch die integrierte Satellitenkonnektivität entfällt die Notwendigkeit eines separaten drahtlosen Hochleistungs-Antennenchips in zukünftigen Smartphones. Die NB-IoT-NTN-Technologie soll Herstellern von Mobilgeräten somit eine viel größere Designflexibilität bieten. Qualcomm und Apple stellten bereits vergleichbare Lösungen vor.
Wir hatten die Gelegenheit, das Xiaomi 13 und Xiaomi 13 Pro bereits vor dem Mobile World Congress in Augenschein zu nehmen. Was uns dabei auffiel, erfahren Sie in einem anderen Artikel.