Satellit

o2-Telefónica erweitert IoT-Netz über Satellit

Flächen­deckende Netz­ver­sor­gung, ein Traum von Kunden und Poli­tikern. Terres­trisch ist das nur schwer (und teuer) zu lösen, eine mögliche Antwort könnte Satel­liten­kom­muni­kation sein.
Von

Der Netz­betreiber o2-Telefónica und Skylo Tech­nolo­gies, ein Anbieter von satel­liten­gestützter Tele­kom­muni­kation für das Internet der Dinge (IoT), haben eine Part­ner­schaft für globale IoT-Konnek­tivität geschlossen. Das Non-Terres­trial Network (NTN) von Skylo, das aus dem Weltall funkt, kann Netze auf der Erde ergänzen und helfen, Versor­gungs­lücken zu schließen.

Derzeit sind für die Kommu­nika­tion mit Satel­liten spezi­elle Endge­räte nötig. In Zukunft können inte­grierte 5G-Funk­module nahtlos zwischen terres­tri­schen und nicht-terres­tri­schen Netzen wech­seln. In diesen Funk­modulen kommt die Inte­grated SIM (iSIM) von o2-Telefónica zum Einsatz. Dies werde nach Ansicht des Netz­betrei­bers die Art und Weise verän­dern, wie Unter­nehmen ihre IoT-Geräte nahtlos, zuver­lässig, nach­haltig und kosten­effi­zient vernetzen und die Daten­über­tra­gung sicher­stellen können. Europa aus der Satelliten-Perspektive: Bald flächendeckend versorgt? Europa aus der Satelliten-Perspektive: Bald flächendeckend versorgt?
Foto: o2-Telefónica / Credits: iStock / NicoElNino

Non-Terres­trial Network

Das Non-Terres­trial Network (NTN) von Skylo könne Netze auf der Erde ergänzen und helfen, Versor­gungs­lücken zu schließen. Die satel­liten­gestützten Narrow-Band-IoT-Verbin­dungen (NB-IoT) sollen im ersten Quartal 2024 für Unter­nehmen verfügbar sein.

Die satel­liten­gestützte IoT-Vernet­zung bietet Möglich­keiten, wo terres­tri­sche Netze an ihre Grenzen stoßen. So können statio­näre IoT-Geräte, wie beispiels­weise Sensoren für die Land­wirt­schaft, über den Satellit verbunden werden. Erst­malig werden IoT-Anwen­dungen in Gebieten möglich, die bisher nur schwer zu errei­chen waren. Das können auch Länder sein, in denen es viel­leicht schon Mobil­funk, aber keine spezi­ellen Narrow-Band-IoT-Netze gibt.

Start in Nord­ame­rika und Europa

o2-Telefónica und Skylo werden den 3GPP-konformen satel­liten­gestützten NB-IoT-Dienst im ersten Quartal 2024 mit einer "lücken­losen NB-IoT-Satel­liten­abde­ckung" in Nord­ame­rika und Europa starten. Danach sollen schritt­weise weitere Konti­nente erschlossen werden.

Bedeu­tung für o2-Geschäfts­kunden

Für Karsten Pradel, Geschäfts­kun­den­chef bei o2-Telefónica, hat das Angebot große Bedeu­tung: "Mit Skylo zusammen können wir unseren Kunden nun auch in entle­genen Gebieten IoT-Vernet­zungs­lösungen aus einer Hand anbieten [...] und Unter­nehmen welt­weit nahtlos vernetzen."

Parsanna Iyengar, von Skylo, freut sich, den Unter­nehmen eine "zuver­läs­sige, flexible, naht­lose und globale Konnek­tivität, unab­hängig von ihrem Standort oder ihren spezi­fischen Anfor­derungen" bieten zu können.

Die inte­grierte SIM (iSIM) soll Kosten sparen und die Sicher­heit erhöhen. Sie ist direkt im IoT-Funk­chip inte­griert. Kunden können ihre bereits vorhan­denen IoT-Instal­lationen per Soft­ware-Update auf die Direct-to-Satel­lite-Lösung von o2-Telefónica umstellen.

Wer ist Skylo?

Skylo Tech­nolo­gies hat seinen Sitz in Moun­tain View, Kali­for­nien und bietet die Möglich­keit, dass Smart­phones oder IoT-Mobil­funk­geräte sich direkt über bestehende Satel­liten verbinden können. Die über Satellit verbun­denen Geräte werden von Skylo verwaltet. Dabei werden eine auf 3GPP-Mobil­funk­stan­dards basie­rende "Cloud-native Basis­sta­tion" und einen Kern-Netz verwendet. Skylo betreibt keine eigenen Satel­liten-Netze, sondern arbeitet mit bestehenden Satel­liten­betrei­bern, terres­tri­schen Mobil­funk­netz­betrei­bern und Gerä­teher­stel­lern zusammen.

Noch keine privaten Tele­fonate, Messenger- oder SMS-Kontakte möglich

Wer als Privat­kunde nun hofft, endlich flächen­deckend tele­fonieren, SMS oder WhatsApp verschi­cken zu können, wird derzeit noch enttäuscht werden. Im Moment sind nur "einfache" Signale von Sensoren oder Modulen möglich, also der Standort eines Contai­ners oder die Tempe­ratur im Kühl­con­tainer oder auch eine Hilfe­mel­dung mit den aktu­ellen Koor­dinaten.

Erst wenn es ausrei­chend ausge­baute Satel­liten-Netze gibt, die vom Boden von einem bereits vorhan­denen bezahl­baren Stan­dard-Handy aus "erreichbar" sind, wird der Traum vom flächen­deckenden Mobil­funk langsam Wirk­lich­keit. Bis dahin heißt es: "Bitte warten Sie..."

Skylo arbeitet auch mit Moto­rola/Bullitt zusammen.

Mehr zum Thema Internet über Satellit