Satelliteninternet

Vodafone: Netzausbau mit Amazon-Satelliten

Voda­fone plant, die Netz­abde­ckung in einigen Gebieten durch Internet-Satel­liten von Amazon zu erwei­tern.
Von dpa /

Amazon hat große Partner in der Telekom-Branche für sein geplantes Netz­werk von Internet-Satel­liten gefunden. Voda­fone und seine afri­kani­sche Tochter Vodacom wollen auf das System mit dem Namen Kuiper zurück­greifen, um in einigen Gebieten ihre Netz­abde­ckung auszu­weiten, wie die Unter­nehmen heute mitteilten (Mittei­lung von Amazon/Mittei­lung von Voda­fone).

Erste Test­kunden im kommenden Jahr

Netzabdeckung: Vodafone und seine afrikanische Tochter Vodacom wollen auf das System mit dem Namen Kuiper zurückgreifen Netzabdeckung: Vodafone und seine afrikanische Tochter Vodacom wollen auf das System mit dem Namen Kuiper zurückgreifen
Foto: dpa
Amazon will im kommenden Jahr erste Test­kunden mit Internet aus dem All versorgen. Zum Jahr 2026 soll dann die Hälfte der 3236 Satel­liten in der Umlauf­bahn sein. Kuiper wird unter anderem mit dem bereits aktiven ähnli­chen Dienst Star­link des Raum­fahrt-Konzerns SpaceX von Tech-Milli­ardär Elon Musk konkur­rieren.

Tele­kom­muni­kations-Anbieter können mit Hilfe von Satel­liten-Systemen die Reich­weite ihrer Netze ausbauen, ohne dafür Kabel am Boden verlegen zu müssen. Das kann vor allem in entle­genen oder dünn besie­delten Gebieten die wirt­schaft­lichere Lösung sein. Voda­fone wolle auf diese Weise die Versor­gung mit LTE- und 5G-Daten­funk in Europa und Afrika verbes­sern, hieß es. Amazon verweist darauf, dass die Technik auch eine Notfall-Lösung bei Schäden an der gewöhn­lichen Infra­struktur bei Natur­kata­stro­phen sein könne und zusätz­liche Kapa­zität bei Groß­ereig­nissen wie Musik­fes­tivals biete.

Satel­liten­ver­bin­dungen würden künftig auch in Europa eine wach­sende Rolle im Mobil­funk spielen, sagte die Netz-Chefin von Voda­fone Deutsch­land, Tanja Richter. Aller­dings werde es bei den Verbin­dungen übers All haupt­säch­lich darum gehen, die Ausfall­sicher­heit zu erhöhen, indem die Satel­liten als zusätz­liche Infra­struktur dienten. "Für die Anbin­dung der hiesigen Basis­sta­tionen an die Kern­netze sind Satel­liten­ver­bin­dungen weniger rele­vant." Denn die euro­päi­schen Mobil­funk­netze seien sehr gut ausge­baut, und man habe überall leis­tungs­starke kabel­gebun­dene Infra­struk­turen im Boden.

In einer weiteren Meldung lesen Sie: Amazon: Jeder Internet-Satellit verglüht nach sieben Jahren.

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