Redundanz

Telekom: "Konnektivität für alle, im­mer und überall"

Die Deut­sche Telekom koope­riert mit der ESA, um ihre Netze unter anderem mit Satel­liten ausfall­sicher zu machen.
Vom Mobile World Congress in Barcelona berichtet

Für die meisten Leute ist allge­gen­wär­tige Vernet­zung nicht mehr wegzu­denken. Natur­kata­stro­phen haben in den vergan­genen Jahren immer wieder gezeigt, wie schnell dieses Feature aus den Fugen geraten kann. Beim Hoch­wasser im Ahrtal oder zuletzt beim Erdbeben in der Türkei ist nicht selten auch die Tele­kom­muni­kations-Infra­struktur gestört worden oder komplett ausge­fallen. Dabei sind Betrof­fene in den Krisen­gebieten ganz beson­ders darauf ange­wiesen, beispiels­weise über ihr Handy noch kommu­nizieren zu können.

Die Deut­sche Telekom hat auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barce­lona ange­kün­digt, sich gemeinsam mit der Euro­päi­schen Welt­raum-Orga­nisa­tion (ESA) für ausfall­sichere Konnek­tivität zu enga­gieren. Das soll insbe­son­dere auch für Krisen­situa­tionen gelten. Dem in Bonn ansäs­sigen Tele­kom­muni­kati­ons­kon­zern schweben naht­lose Verbin­dungen zwischen terres­tri­schen Netzen und alter­nativen Netzen am Himmel und im Weltall vor.

Wider­stands­fähige Netze und siche­rere Konnek­tivität

Telekom und ESA haben auf dem MWC in Barce­lona ein Memo­randum-of-Under­stan­ding (MoU) unter­zeichnet. Ziel sind wider­stands­fähi­gere Netze und siche­rere Konnek­tivität. Als Backup für die terres­tri­sche Infra­struktur sind Satel­liten und flie­gende Antennen-Platt­formen in der Stra­tosphäre ange­dacht. Diese Lösungen sollen sicher­stellen, dass der Kontakt zu betrof­fenen Personen oder Rettungs-Teams während einer Kata­strophe unter­bre­chungs­frei erhalten bleibt.

Claudia Nemat auf der Telekom-Pressekonferenz in Barcelona Claudia Nemat auf der Telekom-Pressekonferenz in Barcelona
Foto: teltarif.de
"Wir haben ein klares Ziel: Konnek­tivität für alle, immer und überall. Verbin­dungs­alter­nativen wie Satel­liten spielen eine entschei­dende Rolle dabei, unser terres­tri­sches Netz zu ergänzen, um eine Konti­nuität der Dienste zu gewähr­leisten. Die Zusam­men­arbeit mit der ESA ist ein wich­tiger Schritt. Damit schaffen wir die tech­nolo­gischen Grund­lagen für eine höhere Ausfall­sicher­heit unserer Netze. Durch die Kombi­nation von terres­tri­scher und satel­liten­gestützter Kommu­nika­tion. Dies wird die Reich­weite unseres Netzes verbes­sern. Davon profi­tieren alle, die in Verbin­dung bleiben müssen", sagte Claudia Nemat, Vorstands­mit­glied der Deut­schen Telekom für Tech­nologie und Inno­vation.

Javier Bene­dicto, amtie­render ESA-Direktor für Tele­kom­muni­kation und inte­grierte Anwen­dungen, ergänzte: "Die ESA unter­stützt die Zukunft der Konnek­tivität, in der Satel­liten mit terres­tri­schen Tech­nolo­gien inte­griert werden. Um eine allge­gen­wär­tige, naht­lose und sichere Konnek­tivität für alle zu ermög­lichen. Wir freuen uns über die Part­ner­schaft mit der Deut­schen Telekom, um die wich­tigen Tech­nolo­gien in diesem Bereich zu entwi­ckeln. Die ESA unter­stützt die euro­päi­sche und kana­dische Indus­trie dabei, Inno­vationen zu fördern und im globalen Wett­bewerb zu bestehen."

Mit 5G ins All und wieder zurück

Bei Tests in Istrien (Kroa­tien) wurde nach Telekom-Angaben welt­weit zum ersten Mal eine orches­trierte 5G-Verbin­dung nahtlos über verschie­dene Netz­ebenen aufge­baut. Sie reichte über die Stra­tosphäre bis in den Welt­raum und wieder zurück. Der aus der Stra­tosphäre bereit­gestellte Mobil­funk­dienst folgte dem Back­haul-Weg über den Satel­liten und zurück zur Erde zu dessen Schnitt­stelle am Boden. Von dort flossen die Signale ins Kern-Netz oder zur Basis­sta­tion. Die Über­tra­gung gelang mit einem Stan­dard 5G-Handy über einen 20-MHz-Kanal. Im Luft­raum über Pula erreichte die Telekom im Februar Daten­raten von bis zu 200 MBit/s.

Telekom stellt auf dem Mobile World Congress in Barcelona neue Produkte und Lösungen vor Telekom stellt auf dem Mobile World Congress in Barcelona neue Produkte und Lösungen vor
Foto: teltarif.de
Wie die Telekom weiter mitteilte, hat sich Intelsat in der Vergan­gen­heit bei der Bereit­stel­lung von Konnek­tivität nach Natur­kata­stro­phen bewährt. Das Unter­nehmen betreibt ein einheit­liches Multi-Orbit-Netz. Dieses Netz aus Satel­liten bietet eine Ausweich-Möglich­keit, die betrof­fenen Personen in Extrem­situa­tionen helfen kann. Die Multi-Orbit-Lösung von Intelsat ermög­licht laut Telekom eine naht­lose, sichere Nutzung. Auch der Wechsel zwischen Antennen-Platt­formen und geosta­tio­nären Satel­liten ist möglich.

In einer weiteren Meldung berichten wir darüber, wie die Telekom ihr (terres­tri­sches) Mobil­funk­netz moder­nisieren will.

Mehr zum Thema Telekom Deutschland