Snapdragon Satellite

Mit Android-Handys weltweit über Iridium kommunizieren

Qual­comm will noch in diesem Jahr eine Satel­liten­anbin­dung für Android-Smart­phones ermög­lichen. Dazu arbeitet das Unter­nehmen mit Iridium und Garmin zusammen.
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Mit immer mehr Smart­phones wird es künftig möglich sein, neben terres­tri­schen Mobil­funk­netzen auch über Satellit zu kommu­nizieren. Apple machte mit der iPhone-14-Reihe den Auftakt, ermög­licht aber nur text­basierte SOS-Rufe, wenn sich der Nutzer abseits der Versor­gung mit herkömm­lichen Handy­netzen aufhält. Auf der Elek­tronik­messe CES in Las Vegas kündigte Qual­comm jetzt an, noch in diesem Jahr die Satel­liten­kom­muni­kation auf Android-Smart­phones zu bringen.

Anders als Apple arbeitet Qual­comm für die Satel­liten­anbin­dung nicht mit Global­star, sondern mit Iridium zusammen. Damit können Nutzer entspre­chend ausge­stat­teter Android-Smart­phones künftig welt­weit flächen­deckend über Satellit kommu­nizieren, während bei der Netz­abde­ckung von Global­star beispiels­weise Arktis und Antarktis, aber auch fast ganz Afrika unbe­rück­sich­tigt bleibt. Iridium-Zugang für Android-Smartphones Iridium-Zugang für Android-Smartphones
Bild: Qualcomm Technologies, Inc.
Das neue Qual­comm-Angebot nennt sich Snap­dragon Satel­lite. Erfor­der­lich sind ein X70-5G-Modem und ein Snap­gragon-8-Gen-2-Prozessor von Qual­comm. Die bisher verfüg­bare X70-Modem­gene­ration ist aller­dings für die Iridum-Kommu­nika­tion nicht geeignet, da für die Satel­liten­anbin­dung erfor­der­liche Hard­ware-Kompo­nenten fehlen. Der Chip-Hersteller rechnet aber damit, dass im zweiten Halb­jahr erste Smart­phones auf den Markt kommen, die auch die Iridium-Kommu­nika­tion unter­stützen.

Snap­dragon Satel­lite nicht nur für Smart­phones

Neben Smart­phones kann Snap­dragon Satel­lite auch auf anderen Geräten wie Laptops, Tablets, Fahr­zeuge und IoT-Gadgets genutzt werden. Für Notfall-Nach­richten arbeitet Qual­comm mit Garmin zusammen, das bereits Infra­struktur betreibt, um über Satellit einge­hende SOS-Mittei­lungen zu prüfen und ggf. weiter­zuleiten. Welche Kosten auf die Nutzer des Dienstes zukommen, verriet Qual­comm noch nicht.

Neben Notrufen sollen sich über die geplante Iridium-Anbin­dung von Android-Smart­phones auch andere Text­nach­richten absetzen lassen. Auch hierzu sind noch keine weiteren Einzel­heiten bekannt. Apple erlaubt über die zum iOS-Betriebs­system gehö­rende Wo-ist-App das Teilen des Stand­orts mit Freunden und Bekannten. Der Austausch anderer Mittei­lungen ist beim iPhone 14 aber derzeit nicht vorge­sehen.

Mit Bullitt gibt es noch einen weiteren Anbieter, der auf der CES in Las Vegas die Satel­liten­kom­muni­kation für Smart­phones vorge­stellt hat. Mit dem Moto­rola Defy kann der Anbieter - anders als Qual­comm - auch schon ein konkretes Geräte-Modell nennen, bei dem die Technik zum Einsatz kommen wird. Im Bericht zum Moto­rola-Sat-Handy lesen Sie, dass auch die Tarife für die Satel­liten­nut­zung schon fest­stehen.

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