Astra

ARD: Diese Satelliten-Übertragungen werden abgeschaltet

Die ARD will bis Anfang 2025 die Paral­lel­abstrah­lung ihrer TV-Programme in SD-Qualität auf Astra einstellen. Das ZDF hält offenbar an der Paral­lel­ver­brei­tung in SD und HD fest.
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Die ARD will die Paral­lel­abstrah­lung ihrer Fern­seh­pro­gramme in SD- und HD-Qualität über das Astra-Satel­liten­system einstellen. Bereits im Herbst 2022 hatte der öffent­lich-recht­liche Sender­ver­bund die Über­tra­gung der Programme One, tages­schau24, Arte und Phoenix in SD-Qualität über Satellit beendet. Seitdem sind diese Kanäle nur noch in HD zu empfangen. Bis Anfang 2025 sollen die verblei­benden Programme folgen.

Laut Medi­enbe­richten, die sich auf eine epd-Meldung beziehen, sind finan­zielle Gründe für den Schritt ausschlag­gebend. Ein ARD-Spre­cher erklärte den Angaben zufolge: "Eine Doppel­ver­sor­gung mit SD und HD bei der mitt­ler­weile sehr geringen Nutzung von SD ist wirt­schaft­lich nicht mehr vertretbar." ARD schaltet in SD ab ARD schaltet in SD ab
Foto: Image licensed by Ingram Image, Logo: ARD, Montage: teltarif.de
In der Tat nutzen laut Daten des Satel­liten­betrei­bers SES Astra nur noch sieben Prozent der TV-Zuschauer die Über­tra­gungen in der alten Stan­dard-Auflö­sung. Anders ausge­drückt: Von den 16,3 Millionen Haus­halten in Deutsch­land, die Fern­sehen über Satellit empfangen, nutzen nur noch 1,1 Millionen Haus­halte die Über­tra­gungen in SD-Qualität.

ZDF-Programme weiter in SD?

Die ARD hat auch für die nächste Rund­funk­bei­trags-Periode keine Gelder mehr für die Sat-Abstrah­lung ihrer Programme in Stan­dard-Auflö­sung ange­meldet. Beim ZDF sieht das anders aus. Die in Mainz ansäs­sige Fern­seh­anstalt will an der Paral­lel­ver­brei­tung in SD und HD vorerst fest­halten. Ob sich an dieser Absicht nach der Entschei­dung der ARD etwas ändert, bleibt abzu­warten.

Eine Beson­der­heit sind die privaten Fern­seh­pro­gramme. RTL Deutsch­land, ProSiebenSat.1 und andere kommer­zielle Veran­stalter verbreiten ihre Kanäle nur in SD unver­schlüs­selt. Die hoch­auf­lösende Ausstrah­lung ist "grund­ver­schlüs­selt" und nur gegen Extra-Gebühren zu empfangen - Kosten, die viele Verbrau­cher bislang nicht zu zahlen bereit sind, sodass die SD-Abschal­tung mit einem massiven Zuschau­errück­gang gleich­bedeu­tend wäre. Einem Bericht des Medi­enma­gazins DWDL zufolge hat HD+, dessen Abon­nements die HD-Versionen der privaten Fern­seh­sender frei­schaltet, nicht einmal drei Millionen zahlende Abon­nenten. Demnach sehen mehr als 13 Millionen Haus­halte mit Satel­liten-Direkt­emp­fang RTL und Vox, Sat.1 und ProSieben weiterhin in SD-Qualität.

Das müssen betrof­fene Zuschauer unter­nehmen

Wer Programme von ARD und ZDF noch in Stan­dard-Auflö­sung empfängt, sollte prüfen, ob der Receiver nicht schon für den HD-Empfang ausge­legt ist. Dann reicht ggf. ein Sender­such­lauf oder das Umpro­gram­mieren der Kanal-Liste, um die gewohnten Programme weiter zu empfangen - nur eben in besserer Über­tra­gungs­qua­lität.

Wird tatsäch­lich noch ein SD-Receiver genutzt, hält der Handel für zum Teil schon unter 30 Euro Geräte bereit, die auch die HD-Über­tra­gungen unter­stützen. An der eigent­lichen Satel­liten­emp­fangs­anlage müssen keine Ände­rungen vorge­nommen werden. Wer seine TV-Programme über den Kabel­anschluss nutzt, muss damit rechnen, dass die SD-Über­tra­gungen eben­falls entfallen, da die Netz­betreiber in der Regel auf das Satel­liten­signal als Empfangs­quelle zurück­greifen.

Eine Alter­native zum Satel­liten- und Kabel­emp­fang ist TV-Strea­ming. Die wich­tigsten Live-TV-Strea­ming­anbieter haben wir in einem Ratgeber zusam­men­gefasst.

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