Ausprobiert: "Notruf SOS via Satellit" mit iPhone 14
Wie berichtet, bietet Apple für Besitzer eines iPhone 14, iPhone 14 Plus, iPhone 14 Pro und iPhone 14 Pro Max ab sofort auch in Deutschland die Funktion "Notruf SOS via Satellit" an. Für Interessenten, die den Dienst einmal ausprobieren wollen, hat Apple im Menü des Smartphones einen Demo-Modus "versteckt". Dieser ist nicht über die herkömmlichen Wege zum Auslösen eines Notrufs erreichbar. Stattdessen ist das Feature im Menü Einstellungen - Notruf SOS zu finden.
Apple nimmt die Freischaltungen offenbar sukzessive vor. So konnten wir das Feature auf einem iPhone 14 Pro, auf dem der Release Candidate von iOS 16.2 installiert ist, am Dienstagmittag noch nicht finden. Auf einem iPhone 14 Pro Max mit iOS 16.1.2 war die Funktion am Dienstagmorgen ebenfalls noch nicht zu sehen. Mittags zeigte sich der neue Menüpunkt mit der Überschrift "Notruf SOS via Satellit".
Satellitenverbindung auf dem iPhone im Test
Screenshot: teltarif.de
Zur Erläuterung hieß es im Menü: "Das iPhone kann eine Satellitenverbindung herstellen, um die Rettungsdienste zu kontaktieren, wenn ein Anruf nicht möglich ist." Darunter war der Punkt "Demo testen" zu finden. Nach Anklicken der Funktion wurden zunächst Erläuterungen zur Satellitenverbindung und zur Funktionsweise des Notrufs auf diesem Weg angezeigt. Zudem war der Hinweis zu finden, dass man sich für den Test im Freien aufhalten muss.
Mobilfunk wird für den Test deaktiviert
Wir haben "Satellitenverbindung testen" angeklickt. Daraufhin erschien ein Popup-Menü mit dem Hinweis, dass die Mobilfunk-Schnittstelle des iPhone für die Dauer des Tests abgeschaltet wird, sodass keine Anrufe getätigt oder Internetverbindungen hergestellt werden können. Allerdings war das iPhone 14 Pro Max weiterhin im WLAN-Netz eingebucht, sodass die Internetverbindung vermutlich dennoch bestand.
Neuer Menüpunkt für den Demo-Modus
Screenshot: teltarif.de
Nun erschien ein Hinweis, dass es sich um eine Demo, nicht aber um einen echten Notfall handelt. Zudem war die Aufforderung zu sehen, einen Platz unter freiem Himmel aufzusuchen. Darüber hinaus wurde erläutert, dass Gelände, Gebäude oder Bäume die Verbindung blockieren können. In unserem Fall reichte schon die Nähe zur Balkontür aus, um den Satelliten zu finden. Das iPhone zeigte nun an, in welche Richtung das Gerät für die Verbindung ausgerichtet werden muss.
Satellitenverbindung erfolgreich
Screenshot: teltarif.de
Auf dem Balkon kam die Verbindung zustande. Das wurde durch ein grünes Satelliten-Symbol und den Hinweis "Verbunden. Zum Senden und Empfangen weiter auf Satelliten richten" signalisiert. In unserem Fall musste das Smartphone für die Verbindung nach Nordwesten ausgerichtet werden.
Textnachrichten über Satellit mit leichter Verzögerung
Nun konnten Textnachrichten verschickt und (automatisiert) empfangen werden, um zu testen, wie schnell die Mitteilungen übertragen werden. In unserem Fall klappte das innerhalb von rund 20 bis 30 Sekunden. Die Test-Verbindung konnte über einen Button am rechten oberen Bildschirmrand jederzeit beendet werden, sodass das iPhone auch wieder mit dem Mobilfunknetz verbunden war.
Wir haben den Test im Gebäude (erster Stock, in Fensternähe) wiederholt. Auch hier kam die Verbindung zustande, allerdings nicht zuverlässig und in schlechter Qualität, was während des Dialogs auch angezeigt wurde. Das deckt sich mit Erfahrungen, die wir an gleicher Stelle vor vielen Jahren auch mit Globalstar-Handys gemacht haben, während der Iridium-Empfang auch im Haus recht brauchbar war.
Konversation über die Satellitenverbindung
Screenshot: teltarif.de
Die Satelliten-Funktion des iPhone 14 funktionierte im Rahmen unseres Tests im Freien einwandfrei. Die Übermittlung der Nachrichten nahm jeweils einige Sekunden Zeit in Anspruch, klappte aber zuverlässig. Das Feature sorgt für mehr Sicherheit und ist durchaus sinnvoll. Abzuwarten bleibt, welche Kosten nach zwei Jahren anfallen. Nur die wenigsten Nutzer dürften bereit sein, höhere Beträge für eine - hoffentlich - nur selten bis nie benötigte Funktion zu zahlen. Denkbar wäre eher, die Sat-Funktion beispielsweise in einem Apple-One-Abonnement in Kombination mit anderen Diensten anzubieten.