Ergebnisse

"Wir sind Einzelfall": Gründer wertet 7 700 o2-Problemfälle aus

o2 kündigt Netzausbau auch an eher unerwarteten Hotspots an
Von Marc Kessler

Wir-sind-Einzelfall-Auswertung "Wir sind Einzelfall":
Rund 7 700 Störungsmelden ausgewertet
Montage: teltarif.de / Foto: Benicce - fotolia.com
Wir haben bereits über die "Wir-sind-Einzelfall"-Initiative des Berliner Entwicklers Matthias Bauer berichtet, der seine Probleme im Netz von o2, die laut der Hotline des Anbieters oft nur "Einzelfälle" gewesen seien, öffentlich gemacht und eine Meldeplattform für andere Betroffene ins Leben gerufen hat. Nun haben sich fast 8 000 Kunden des Münchener Mobilfunk-Netzbetreibers auf der Website [Link entfernt] eingetragen - und Bauer hat eine ausführliche Auswertung der Ergebnisse vorgenommen.

Wie berichtet, hat die deutsche Telefónica-Marke die Probleme bereits eingestanden ("Wir sind vom Smartphone-Boom überrannt worden") und angekündigt, die ärgsten Problemstellen bis Ende des Jahres beseitigen zu wollen. Man investiere einen dreistelligen Millionenbetrag in den Netzausbau, so o2.

Häufigste Probleme sind Störungen beim mobilen Internet

Wir-sind-Einzelfall-Auswertung "Wir sind Einzelfall":
Rund 7 700 Störungsmelden ausgewertet
Montage: teltarif.de / Foto: Benicce - fotolia.com
Zum Zeitpunkt der Auswertung durch Bauer hatte dessen Meldeplattform 7 691 Einträge, in denen Nutzer sich über verschiedene Störungsbilder beklagten (Mehrfachnennungen bestimmter Fehlerkategorien waren möglich). Die allermeisten (4 997 beziehungsweise 4 815) Meldungen bezogen sich dabei auf die Problemfelder "Datenverbindung, aber sehr langsam" beziehungsweise "Datenverbindung, aber kein Datenverkehr über die Leitung". Ebenfalls vergleichsweise häufig genannt wurden Probleme in punkto Telefonie: 3 142 beziehungsweise 3 080 Meldungen bezogen sich auf "Netz, aber ausgehende Anrufe kommen nicht durch" sowie "Netz, aber Anrufe brechen ab".

Die quantitative Reihenfolge sagt nicht alles

Interessant: Während die Großstädte Berlin (1 224), Hamburg (1 117), München (607), Frankfurt (434), Mannheim (306) und Köln (270) die Reihenfolge in Hinsicht auf die absolute Zahl an Störungsmeldungen anführen, hat Bauer die Resultate auch in Relation zur Einwohnerzahl der Städte sowie deren Fläche gesetzt. Im Verhältnis der Menge an Meldungen zur Einwohnerzahl liegen dabei Mannheim, Osnabrück, Münster, Heidelberg und Frankfurt vorne.

Betrachtet man die Anzahl der Störungsberichte in Hinsicht auf die Fläche des jeweiligen Stadtgebiets, lauten die Spitzenreiter (erneut) Mannheim, München, Frankfurt, Hamburg und Berlin. So gab es nach Bauers Auswertung in Mannheim 2,11 Fälle pro Quadratkilometer. In München waren es 1,96 Fälle, danach folgen Frankfurt, Hamburg und Berlin mit 1,75, 1,48 und 1,37 Fällen pro Quadratkilometer.

o2 kündigt verstärkten Ausbau auch in Mannheim und Osnabrück an

Dem Einzelfall-Blog zufolge hat o2 mittlerweile auf die Auswertung reagiert und angekündigt, den Netzausbau auch in Städten wie Mannheim und Osnabrück forcieren zu wollen. In punkto Zuverlässigkeit der Ergebnisse räumt Bauer selbst ein, ohne Angaben zu den Kundenzahlen in den jeweils betroffenen Städten keine Rückschlüsse auf die Zuverlässigkeit der Ergebnisse ziehen zu können. Dennoch: Das Projekt hat offenbar einiges in Gang gesetzt - und sei es nur den öffentlichen Druck auf den Münchener Mobilfunk-Netzbetreiber.

Mehr zum Thema o2-Netzprobleme

Weitere Meldungen zum Mobilfunk-Netzbetreiber o2