Kleingedrucktes

o2 Free: Gedrosselte Kunden bei Netz-Überlastung weniger priorisiert

Kunden von o2 Free surfen nach Verbrauch des LTE-Volumens zwar mit 1 MBit/s UMTS weiter, doch im Netz werden sie bei Überlastung mit weniger Priorität bedacht. Auch Tethering wird nicht zugesichert.
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o2 Free: Priorisierung bei Netzausfällen o2 Free: Priorisierung bei Netzausfällen
Bild: o2
Viele Handy-Kunden interessieren sich momentan für die o2-Free-Tarife, da diese über keine harte Drosselung und keine Datenautomatik mehr verfügen: Der Kunde kann nach Verbrauch des LTE-Highspeed-Volumens im UMTS-Netz mit bis zu 1 MBit/s weitersurfen.

Aus den Tarifbedingungen der o2-Free-Tarife geht allerdings hervor, dass die Kunden in bestimmten Situationen, insbesondere bei einer Netzüberlastung, schlagartig zu Kunden zweiter Klasse werden können. Das gilt für Privat- und Geschäftskunden.

Gedrosselte Kunden mit weniger Priorität im Netz

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Bild: o2
In den Tarifbedingungen zu o2 Free heißt es im Kleingedruckten:

Nach Verbrauch des Highspeed Datenvolumens kann unendlich im o2 2G/GSM- und 3G/UMTS-Netz mit bis zu 1000 kBit/s (im Durchschnitt 994 kBit/s; Upload bis zu 1000 kBit/s, im Durchschnitt 945 kBit/s) weiter gesurft werden (im Folgenden "o2 Free Datenverbindungen"). HD-Video-Streaming und Internet Anwendungen mit ähnlich hohen oder höheren Bandbreitenanforderungen sind nicht oder nicht uneingeschränkt möglich.

In diesem Passus macht o2 also konkrete Angaben über durchschnittlich zu erwartende Höchstgeschwindigkeiten im Status der Drosselung. Außerdem gibt o2 ein konkretes Beispiel, dass diverse Anwendungen nicht mehr ruckelfrei laufen werden. Im folgenden Absatz beschreibt o2, dass darüber hinaus eine Unterscheidung zwischen gedrosselten und nicht gedrosselten o2-Free-Nutzern vorgenommen wird:

Datenverbindungen von Kunden, die ihr Highspeed Datenvolumen noch nicht verbraucht haben, werden in dem Ausnahmefall einer lokalen Netzüberlastung vor o2-Free-Datenverbindungen transportiert. (Dies hat keine Auswirkungen auf die Privatsphäre des Endnutzers und den Schutz personenbezogener Daten; eine Bevorzugung bestimmter Inhalte findet nicht statt.) Bei o2-Free-Datenverbindungen kann dies in dem Ausnahmefall einer lokalen Netzüberlastung z.B. eine reduzierte Durchleitungsgeschwindigkeit, höhere Ping-/Latenz-Zeiten oder instabilere Datenverbindungen zur Folge haben. Die konkreten Auswirkungen sind von diversen Faktoren abhängig, z.B. der genauen Verkehrssituation im überlasteten Netzbereich, dem jeweils genutzten Internet-Dienst und dem Endgerät des Kunden. Im Rahmen von o2-Free-Datenverbindungen kann Tethering nicht zugesichert werden.

Auch hier stellt o2 klar, dass der Datenverkehr von gedrosselten o2-Free-Nutzern im Notfall mit weniger Priorität durchs Netz geleitet werden kann. In der Praxis bedeutet dies beispielsweise, dass vielleicht der volle Downstream von 1 MBit/s zur Verfügung steht, dass aber der Ping in der betreffenden Funkzelle so hoch ist, dass beispielsweise Handy- oder Online-Spiele nicht mehr verzögerungsfrei spielbar sind. Dass Tethering "nicht zugesichert werden" kann, könnte bedeuten, dass o2 im Fall einer Netzüberlastung für die gedrosselten o2-Free-Nutzer Tethering temporär sperrt. Wer also einen o2-Free-Vertrag unterzeichnet, kann im Nachhinein nicht behaupten, er habe dies nicht gewusst.

Diese Regeln gelten für die Nutzung im Ausland

Auch zur Nutzung des o2-Free-Datenvolumens im EU-Ausland macht Telefónica konkrete Angaben:

Ab 15.06.2017 gilt für Kunden, die dann den regulierten EU-Roaming-Tarif (siehe Preisliste Teil 1 Nr. 1) nutzen, d.h. keinen alternativen Roaming Tarif gewählt haben: o2-Free-Datenverbindungen können im EU-Ausland sowie Liechtenstein, Norwegen und Island genutzt werden, die Bandbreite dieser Verbindungen ist dort allerdings auf bis zu 250 kBit/s (Up- und Download) begrenzt. Video-Streaming und Internet Anwendungen mit ähnlich hohen oder höheren Bandbreitenanforderungen sind damit nicht oder nicht uneingeschränkt möglich.

Hier weist o2 darauf hin, dass die Kunden im Ausland stärker gedrosselt werden als im Inland. Die 250 kBit/s sind dann realistisch nur noch fürs mobile Web-Surfen, für E-Mail und Textmessages nutzbar. Außerdem geht aus der Länder-Aufzählung hervor, dass die Schweiz nicht zu den Inklusiv-Ländern zählt.

In einem Erfahrungsbericht lesen Sie, wie wir o2 Free in einem Shop gebucht haben.

teltarif.de-Podcast zu o2 Free

In unserem Podcast "Strippenzieher und Tarifdschungel" sind wir in der aktuellen Folge auf die Konditionen der neuen o2-Free-Tarife eingegangen. Hier können Sie direkt in die Folge reinhören oder diese als MP3 herunterladen:

Alles Wissens­werte zum Start von o2 Free

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