Ausland

o2: Daten-Roaming trotz Tarif-Info nicht überall verfügbar

Probleme mit mobilem Internet im Ausland auch bei anderen Anbietern
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Daten-Roaming funktioniert nicht immer wie erwartet Daten-Roaming funktioniert nicht immer wie erwartet
Foto: Vodafone
Sommerzeit ist für viele unserer Leser auch Reisezeit. Natürlich soll dabei für den einen oder anderen auch die Handy-Nutzung nicht zu kurz kommen. Telefonate lassen sich in den meisten auch exotischen Ländern mit nahezu allen SIM-Karten deutscher Netzbetreiber, Provider und Discounter führen.

Auch Daten-Roaming ist heutzutage fast überall möglich. In einigen Ländern gibt es allerdings Einschränkungen, weil die nötige Vereinbarung mit den Netzbetreibern im Reiseland fehlt. Vor allem Interessenten, die ihren Urlaub außerhalb der EU verbringen, sollten sich daher vor Antritt der Reise genau informieren, ob die Handy-Nutzung im Gastland möglich ist und welche Konditionen zur Verfügung stehen.

Daten-Roaming funktioniert nicht immer wie erwartet Daten-Roaming funktioniert nicht immer wie erwartet
Foto: Vodafone
Informationen zur Handy- und Smartphone-Nutzung im Ausland gibt es im Rahmen unseres Roaming-Ratgebers. Darüber hinaus informieren auch die Provider auf ihren Webseiten über die Konditionen, die sie ihren Kunden in den verschiedenen Reiseländern anbieten. Nicht immer sind die Angaben jedoch korrekt, wie wir nun bei o2, Deutschlands viertgrößtem Mobilfunk-Netzbetreiber, erlebt haben.

Namibia und Georgien: Daten-Roaming trotz Tarif-Info nicht möglich

o2 nennt beispielsweise auf seiner Webseite für Namibia die Möglichkeit, das Data Pack World zu buchen, das vor der diesjährigen Hauptreisezeit eingeführt wurde und 11,99 Euro für 6 MB Datenvolumen kostet. Ein Test der teltarif-Redaktion zeigte: Das o2-Handy bucht sich vor Ort ins Mobilfunknetz ein. Telefonate und SMS sind möglich, eine Datenverbindung kommt jedoch nicht zustande, obwohl UMTS und selbst LTE zur Verfügung stehen.

Leser wiesen die teltarif-Redaktion nun darauf hin, dass in Georgien das gleiche Problem besteht. Auch hier nennt o2 die Möglichkeit des Daten-Roamings und gibt an, die Kunden könnten für 11,99 Euro bis zu 6 MB übertragen. Das Paket sei maximal 24 Stunden gültig. In der Praxis kommt jedoch keine Datenverbindung zustande.

o2 in Namibia: Trotz Preisangabe kein Daten-Roaming möglich o2 in Namibia: Trotz Preisangabe kein Daten-Roaming möglich
Screenshot: teltarif
Wir haben bei o2 nachgefragt und dabei konkret die Probleme in Namibia und Georgien erwähnt: "Telefonie und SMS bieten wir an, für Daten gibt es jedoch kein Roaming. Dies ist offensichtlich auf unserem Portal missverständlich dargestellt, wir lassen das anpassen", so die Antwort der o2-Pressestelle. Nicht bekannt ist, für welche weiteren Länder o2 ebenfalls auf seiner Webseite einen Tarif für Daten-Roaming nennt, de facto aber die Nutzung des mobilen Internet-Zugangs gar nicht möglich ist.

Probleme auch bei Telekom und Vodafone

Allerdings kommt es auch bei den anderen deutschen Mobilfunk-Netzbetreibern hin und wieder zu Problemen bei der Nutzung des mobilen Internet-Zugangs im Ausland. So war es uns in einem Test auf Fuerteventura vor einigen Monaten nicht möglich, Blackberry-Dienste mit einem Travel & Surf DayPack der Deutschen Telekom zu nutzen.

Daten-Roaming kann je nach Bedarf ein- und ausgeschaltet werden Daten-Roaming kann je nach Bedarf ein- und ausgeschaltet werden
Foto: teltarif
Erst nach der Umstellung auf den Standard-EU-Roaming-Tarif wurde die Verbindung zum Blackberry-Server hergestellt. Eigentlich hatte die Telekom offiziell angekündigt, Travel & Surf sei nun auch mit Blackberry kompatibel. Für die neuen Blackberry-10-Smartphones dürfte das Problem nicht mehr bestehen, da hier kein spezieller Internet-Zugang mehr benötigt wird, sondern eine beliebige Datenverbindung genutzt werden kann.

In einem der teltarif-Redaktion bekannten Fall wurden wiederum Blackberry-Dienste in verschiedenen EU-Ländern mit einer Vodafone-Vertragskarte technisch ermöglicht, obwohl der Kunde Roaming-Datendienste eigentlich nur nach aktiver Buchung einer entsprechenden Tages- oder Wochen-Option nutzen können sollte. Auch dabei handelte es sich offenbar um einen technischen Fehler.

Schutz vor ungewollten Kosten: So geht's

Wer ungeplante Kosten ausschließen möchte, kann die Daten-Roaming-Funktion auch direkt im Smartphone abschalten. Soll der mobile Internet-Zugang dennoch eingesetzt werden, kann das Feature später jederzeit wieder eingeschaltet werden. Wer dagegen den Zugang bewusst nutzen möchte und es funktioniert - wie mit o2-SIM in Namibia und Georgien - möglicherweise unerwartet nicht, hat noch die Möglichkeit, auf WLAN-Hotspots oder eine lokale Prepaidkarte auszuweichen.

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