Interferenzen

Medienbericht: Telekom schaltet grenznahe LTE-800-Basistationen ab

Die Telekom musste in Schleswig-Holstein einige LTE-Basistationen vorerst vom Netz nehmen - die Kunden wurden nicht vorab informiert. Grund dafür sind Störungen in Dänemark. Das berichtet die örtliche Presse. Gegenüber teltarif.de ergänzt eine Telekom-Sprecherin Informationen und bezieht Stellung zu den Vorfällen.
Von Hans-Georg Kluge

Brandneue LTE-Funkmasten der Telekom sind erst einmal außer Betrieb. Brandneue LTE-Funkmasten der Telekom sind erst einmal außer Betrieb.
Bild: dpa
Die Telekom schaltet in Schleswig Holstein einige grenznahe LTE-Basistationen ab. Das berichten die Schleswiger Nachrichten. Kurios: Offenbar waren die LTE-Masten erst kurze Zeit in Betrieb - die Zeitung schreibt, LTE sei in der Region erst seit 2013 in Betrieb. An der Grenze zu Dänemark seien fünf Basisstationen auf der Strecke zwischen Niesgrau und Harrislee betroffen.

Brandneue LTE-Basisstationen müssen Betrieb einstellen

Brandneue LTE-Funkmasten der Telekom sind erst einmal außer Betrieb. Brandneue LTE-Funkmasten der Telekom sind erst einmal außer Betrieb.
Bild: dpa
Die Zeitung schreibt, die Telekom habe die dortigen LTE-Sendemasten abgeschaltet - ohne vorher die Kunden zu informieren. Für Nutzer mit LTE-Festnetzersatz-Tarifen besonders ärgerlich, denn die 3G-Versorgung kann den schnellen Datenfunk nicht ersetzen. Erst auf mehrfache Nachfrage hin hätten Kunden vom Telekom-Support die Information erhalten, die Bundesnetzagentur habe dies veranlasst. Das streitet die Behörde gegenüber den Schleswiger Nachrichten jedoch ab. Beschwerden aus Dänemark seien der BNetzA nicht bekannt und somit habe man auch keine Abschaltung veranlasst.

Wie die Telekom gegenüber der Zeitung erklärt, seien nur die nach Norden abstrahlenden Funkantennen abgeschaltet worden, da Beschwerden aus Dänemark vorlägen. Künftig sollen diese Antennen wieder in den Sendebetrieb gehen - allerdings mit Dämpfungsgliedern ausgestattet.

Bei Flensburg: Zwischen Harrislee (roter Kreis) und Niesgrau (roter Pfeil) sind fünf LTE-Masten außer Betrieb. Bei Flensburg sind fünf LTE-Masten außer Betrieb.
Kartendaten: Google Maps / Screenshot: teltarif.de
Gegenüber teltarif.de ergänzte Telekom-Sprecherin Stefanie Halle einige Informationen. Konkret bedeuten die Dämpfungsglieder, dass die Anlagen nicht mit der vollen Stärke senden. Das reduziert laut Auskunft der Telekom die Reichweite der Funkwellen und verhindert deswegen Störungen auf dänischer Seite.

Interferenzen in Grenzregionen nicht ungewöhnlich

In Grenzregionen sei es immer möglich, dass zwei Mobilfunknetze gegenseitig Interferenzen auslösen, so die Telekom-Sprecherin gegenüber teltarif.de. Wenn das passiert, seien die Netzbetreiber gefordert, Lösungen zu finden. Die Telekom habe deswegen im Rahmen der Grenzkoordination selbständig die Basisstationen abgeschaltet.

Die getroffenen Maßnahmen seien nicht ungewöhnlich. Gegenüber den Schleswiger Nachrichten kündigte die Telekom-Sprecherin an, die nach Norden ausgerichteten Sendeanlagen wieder in Betrieb zu nehmen. Gegenüber teltarif.de präzisierte die Sprecherin den Zeitplan. Demnach sei kurzfristig mit der Fertigstellung der Arbeiten zu rechnen. Spätestens in den kommenden Wochen werde das Problem gelöst sein.

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