Dropbox & Co.: Kostenlose Online-Speicher-Dienste im Vergleich
Ob Dropbox, Google Drive oder OneDrive – kaum ein Weg führt heutzutage an der Cloud vorbei: Vor allem Dokumente und Bilder lassen sich bequem hochladen und mit Freunden teilen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Nutzer von jedem Endgerät auf die Dateien zugreifen können. Inzwischen gibt es zahlreiche Anbieter für Online-Speicher, die sich erst auf den zweiten Blick unterscheiden.
Die Qual der Wahl
Auf eigene Daten im Online-Speicher von überall zugreifen
@ Sergej-Khackimullin---Fotolia.com
Den besten Anbieter gibt es pauschal nicht. Viel mehr hängt es davon ab, welche Wünsche der Nutzer hat. Wer nach eigenen Kriterien misst, findet auch am ehesten den passenden Dienst. Die wesentlichen Faktoren lassen sich dabei in fünf Bereiche einteilen: kostenloser Speicherplatz, Kosten für die Aufstockung, Desktop-Anwendungen und Apps, Bedienbarkeit und Datenschutz. Hier offenbaren sich die Unterschiede der einzelnen Anbieter.
Die Mehrheit der Dienste ermöglicht den Zugriff auf den Online-Speicher sowohl über den Web-Browser als auch über eigene Apps und Programme für verschiedene Betriebssysteme. Die Software macht die Bedienung in der Regel komfortabler, da der Online-Speicher als virtuelles Laufwerk dargestellt wird - und Dateien so einfach per Verschieben in einen Ordner hoch- und runtergeladen werden können.
Wer ein Betriebssystem nutzt, für das kein Software-Client verfügbar ist, der sollte nach einem Anbieter Ausschau halten, der auch den Zugang per WebDAV-Schnittstelle anbietet. Mit dieser lässt sich der Online-Speicher ebenfalls als virtuelles Laufwerk einbinden. Komfortablere Funktionen der Apps wie etwa das Erzeugen von Sharing-URLs per Kontextmenü sind auf diese Weise aber nicht verfügbar.
Dropbox
Dropbox punktet vor allem mit einer hohen Benutzerfreundlichkeit. Sowohl über die Browser-Version als auch über die Desktop-Anwendung lässt sich der Dienst leicht bedienen. Hinzu kommen Apps für die Betriebssysteme der gängigen Smartphones und Tablets. Durch die Programmierschnittstelle (API) ist es Entwicklern zudem möglich, Ihre Dienste mit der Cloud zu verknüpfen. Dadurch haben Nutzer die Möglichkeit, den Funktionsumfang zu erweitern. Vor allem die Automatisierung von wiederkehrenden Arbeitsprozessen ist dadurch sehr leicht. Mit zwei Gigabyte zum Start ist der kostenlose Speicherplatz allerdings recht gering. Nutzer haben aber die Möglichkeit, den Speicherplatz kostenlos aufzustocken, indem sie Freunde werben, das Tutorial abschließen oder Fotos vom Smartphone automatisch synchronisieren. Für 9,99 Euro im Monat gibt es 1 TB Speicherplatz. Wer gleich 12 Monate bucht, zahlt 99 Euro pro Jahr.
Google Drive
In diesem Punkt zeigen andere Dienste wie Google Drive oder Mega ihre Stärken: Google bietet seinen Nutzern 15 GB, worunter auch Google Mail zählt. Wer 100 GB Speicherplatz möchte, muss lediglich 1,99 US-Dollar im Monat hinlegen. Besitzer eines Android-Geräts haben in der Regel auch einen GMail-Account, da das Betriebssystem zu Google gehört, und haben dementsprechend schon einen Zugang zu Drive. Die Registrierung ist für viele Nutzer dadurch bereits erledigt. Besonders für die Kollaboration eignet sich der Dienst, da mehrere Nutzer gleichzeitig an einer Datei arbeiten können. Die Synchronisation findet in Echtzeit statt.
Mega
Kim Schmitz, alias Kim Dotcom, stellt den Kunden seines Dienste Mega 50 GB Speicherplatz kostenlos zur Verfügung. Zu einem Preis von 9,99 Euro im Monat gibt es 500 Gigabyte – bezahlen können Kunden allerdings nur über Paypal. Bei Vertragsabschluss über 12 Monate sind die 500 GB für 90 Euro zu haben. Positiv anzumerken ist die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, wodurch der Schutz der Dateien gewährleistet ist. Störend empfinden Kritiker dafür, dass die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und die Datenschutzbestimmungen nur auf Englisch verfügbar sind. Zudem sind die Server-Standorte unbekannt. Für die Anwendung selbst gibt es eine deutsche Sprachfassung.
Wuala
Großen Wert auf den Datenschutz legt nach eigenem Bekunden auch das französische Unternehmen LaCie, das den Cloud-Dienst Wuala [Link entfernt] betreibt. Wie bei Mega verschlüsselt die Software alle Dateien schon vor dem Upload, sodass die Mitarbeiter die Dateien nicht einsehen können. Da die Server ausschließlich in der Schweiz, in Deutschland und in Frankreich stehen, werden die hohen Datenschutzstandards eingehalten. Umweltbewusste Nutzer freuen sich zusätzlich: Der Anbieter versichert, dass alle Server zu 100 Prozent mit Ökostrom betrieben werden. Diesen Komfort lassen sich die Schweizer aber bezahlen. Das kostenfreie Angebot ist inzwischen eingestellt, für fünf Gigabyte sind 99 Cent im Monat fällig. 50 Gigabyte kosten 5,99 Euro im Monat, das Kontingent ist auf bis zu zwei Terabyte erweiterbar.
Microsoft OneDrive
Microsoft hat die Cloud ebenfalls als Einnahmequelle entdeckt und zunächst Skydrive ins Leben gerufen. Wegen Markenrechtsproblemen mit der British Sky Broadcasting Group heißt der Dienst inzwischen OneDrive. Office 365 ist bereits mit der Cloud verknüpft, Kunden erhalten kostenlos 1 Terabyte Speicherplatz für jeden der fünf möglichen Office-Nutzer. Neue OneDrive-Nutzer müssen sich zunächst mit 15 Gigabyte begnügen, bekommen dafür aber auch eine abgespeckte Office-Version in der Cloud zur Verfügung gestellt. Eine kostenlose Erweiterung auf bis zu 23 Gigabyte ist möglich, indem Freunde geworben und Fotos automatisch gespeichert werden. 100 Gigabyte bietet Microsoft für 23,88 Euro pro Jahr an. Beim Thema Datenschutz kann die Cloud von Microsoft allerdings nicht punkten: Die Daten sind nicht verschlüsselt auf den Servern hinterlegt, wodurch Microsoft prinzipiell darauf zugreifen könnte. Hinzu kommt das amerikanische Datenschutzrecht, das deutlich lascher als das europäische ist.
Auf der zweiten Seite finden Sie drei Online-Speicherdienste mit Sitz und Standort in Deutschland sowie den Preis-/Leistungssieger in diesem Vergleich.