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Dropbox & Co.: Kostenlose Online-Speicher-Dienste im Vergleich

Auf die eigenen Daten von überall zugreifen zu können ist ein Komfort, den viele Internet­nutzer nicht missen möchten. Zahlreiche Dienste konkurrieren mit kostenlosem Online-Speicher­platz um die Gunst der Nutzer.
Von Niklas Golitschek

Eine weitere Lösung bietet die Telekom mit ihrem Mediencenter an. Alle Server stehen in Deutschland, weshalb die Datenschutz­bestimmungen hierzulande gelten und eine gewisse Sicherheit gewährleistet ist. Der TÜV lobt zudem die einfache Bedienung und die hohe Zuverlässig­keit. Attraktiv sind auch die 25 GB Speicherplatz, die der Anbieter allen Nutzern kostenfrei zur Verfügung stellt. Wer mehr benötigt, erhält 50 GB gegen eine Gebühr von 4,95 Euro im Monat, wobei der erste Monat gratis ist. Kritik erhält der Dienst allerdings, da die Dateien unverschlüsselt auf den Servern liegen. Für Vielnutzer eignet sich das Angebot ebenfalls nicht: Mehr als 100 GB Speicher­platz vermietet die Telekom nicht. Bei Mega beispielsweise sind bis zu vier Terabyte (4000 Gigabyte) erhältlich.

Strato

Die Telekom-Tochter Strato bietet mit HiDrive [Link entfernt] ebenfalls eine Online-Festplatte an, die eine sehr hohe Sicherheit verspricht. Die Besonderheit dieses Dienstes ist, dass sich HiDrive wie ein echtes Laufwerk auf dem PC einbinden lässt und keine zusätzliche Software zur Nutzung notwendig ist. Auf der eigenen Unterseite für HiDrive listet Strato nur die kosten­pflichtigen Varianten auf. Dabei hängt der Preis maßgeblich vom Speicherplatz und der Mindest­vertrags­laufzeit ab. Auf der separaten Webseite Free HiDrive [Link entfernt] gibt es hingegen auch ein kostenloses Angebot für 5 GB Online-Speicher. Dieses unterstützt aber weniger Synchronisierungs­funktionen als die kosten­pflichtigen Abos.

Web.de und GMX

Dem Motto "Made in Germany" folgen auch die Dienste Web.de Online-Speicher und GMX Mediencenter der beiden E-Mail-Anbieter Web.de und GMX, die zur 1&1 Mail & Media GmbH gehören. Bei beiden Cloud-Diensten stehen den Nutzern zunächst zwei Gigabyte zur Verfügung, nach Installation der Anwendungen gibt es bis zu zehn Gigabyte kostenlos. 20 Gigabyte Speicherplatz kosten für alle Kunden 1,99 Euro im Monat. Ab einem Speichervolumen von 50 GB hängt der Preis von der Art der Mitgliedschaft ab. Wer bereits ein Premium-Konto beim E-Mail-Angebot nutzt, zahlt deutlich weniger für eine Aufstockung im Mediacenter. Allerdings ist auch hier bei 100 GB Schluss. Die Daten sind aktuell nicht verschlüsselt auf den Servern gespeichert. Die Übertragung findet hingegen verschlüsselt statt und es werde an einer entsprechenden Lösung gearbeitet, versicherten die Presse­sprecher auf Anfrage.

livedrive

Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet livedrive: Zwei Terabyte (2000 Gigabyte) gibt es hier für nur 8 Euro im Monat, wenn die Kunden sich für ein Abonnement von zwei Jahren entscheiden. Ein kostenloses Angebot gibt es leider nicht, 14 Tage können sich Interessenten aber gratis von dem Anbieter überzeugen. Da die Server allesamt in Groß­britannien stehen, unterliegen die Datenschutz­bestimmungen den dortigen Regeln. Diese sind durch geltendes Recht im Europäischen Wirtschafts­raum deutlich strenger als in den USA. Zur Sicherheit der Dateien kommt eine Verschlüs­selung auf den Servern zum Einsatz, wodurch sie vor Fremdzugriff geschützt sind. Das größte Manko ist die reine englische Sprach­fassung, die manch einem Fremdsprachler die Freude verderben kann.

Box

Box richtet sein Angebot vorwiegend an Geschäfts­kunden und kann dabei schon auf namhafte Kunden verweisen, darunter o2 und Procter&Gamble. Auf der Homepage gibt es für verschiedene Branchen jeweils eine Übersicht mit den Vorteilen, die die Nutzung dieses Cloud-Dienstes bringen soll. Reibungslose Kollaboration und Sicherheit stehen hier nach Angaben des Anbieters im besonderen Fokus. Für Privat- und Einzel­anwender gibt es zehn Gigabyte Speicherplatz kostenlos, im Team startet das Angebot ab 4 Euro pro Nutzer und pro Monat. Dafür gibt es 100 GB Speicherplatz und weitere Zusatz­funktionen. In der kosten­losen Variante ist die maximale Größe von Dateien allerdings auf 250 MB beschränkt.

Anbieter gratis (in GB) jährl. Kosten
für
100 GB
App für
Betriebs-
systeme
WebDAV Verschlüsselung Server-
Standorte
Besonder-
heiten
Transport Daten
Box 101) 48,00 Windows, Mac OS,
iOS,
Android,
Windows Phone,
Blackberry
ja ja Server-seitig USA Online-Office
Dropbox 22) 99,003) Windows, Mac OS,
Linux,
iOS,
Android,
Blackberry,
Kindle Fire
nein ja Server-seitig USA viele Erweiterungen
Google Drive 15 18,50 Windows, Mac OS,
iOS,
Android,
nein ja Server-seitig USA Online-Office
HiDrive [Link entfernt] /
Free HiDrive [Link entfernt]
52) 82,504) Windows, Mac OS,
iOS,
Android,
Windows Phone
ja ja Server-seitig DE TÜV-Zertifikat
livedrive - 96,003) Windows, Mac OS,
iOS,
Android,
Windows Phone,
Blackberry
ja5) ja Server-seitig UK -
Mega 50 90,003) Windows, Mac OS,
iOS,
Android
nein ja Client-seitig k.A. Ende-zu-Ende-
Ver­schlüs­selung
OneDrive 152) 23,88 Windows, Mac OS,
iOS,
Android,
Windows Phone
nein ja - USA Online-Office
Telekom Mediencenter [Link entfernt] 25 119,40 Windows, Mac OS,
iOS,
Android,
Windows Phone
Blackberry
ja ja - DE TÜV-Zertifikat
Web.de/GMX Mediencenter 22) 119,88 Windows, Mac OS, iOS,
Android
ja ja - DE für E-Mail-Kunden geeignet
Wuala [Link entfernt] - 119,88 Windows, Mac OS, Linux,
iOS,
Android
nein ja Client-seitig CH, F, DE Ende-zu-Ende-
Ver­schlüs­selung
Stand: 09.09.2014. Alle Preise in Euro.
DE: Deutschland, UK: Vereinigtes Königreich, F: Frankreich, CH: Schweiz.
1)  Max. Dateigröße 250 MB.
2)  Mehr kostenloser Speicherplatz durch Freundschaftswerbung und weitere Aktionen möglich.
3)  Preis für günstigstes Abo von diesem Anbieter mit min. als 100 GB (je nach Anbieter 500 GB bis 2 TB).
4)  Aktionspreis bei Buchung bis 08.10.2014: Das erste Jahr kostet 1 Euro.
5)  Nur mit Pro-Suite-Abo für 13 Euro monatlich.

Was Nutzer beachten sollten

Bei allen Diensten gibt es eine Transport-Verschlüsselung. Doch nicht nur die Übertragung sollte verschlüsselt stattfinden. Ebenso wichtig ist, dass die Dateien auch verschlüsselt auf dem Server liegen. Ansonsten ist es unbefugten Personen prinzipiell möglich, die Dokumente in der Cloud einzusehen. Liegen die Dateien unverschlüsselt auf dem Server, kann durch die manuelle Verschlüsselung ein Fremdzugriff verhindert werden.

Überlassen Nutzer die Verschlüs­selung aber nur dem Server, ist es dem Anbieter möglich, die Daten einzusehen, da er den Schlüssel besitzt. Auch Dritten ist es dann möglich, die Daten abzugreifen, sofern sie in Besitz des Schlüssels gelangen. Bei der Client-seitigen oder manuellen Verschlüs­selung liegt der Schlüssel lokal auf dem Computer gespeichert ist entsprechend schwerer abzugreifen.

Eine Client-seitige Verschlüs­selung wenden nur Mega und Wuala standardmäßig an. Der Nutzer kann seine privaten Dateien aber auch selbst verschlüs­seln. Mit dieser Methode schützen sich Nutzer zusätzlich und machen die Dateien schon vor dem Hochladen für Dritte unzugänglich. Entsprechende Software zur Verschlüsselung ist kostenlos im Internet erhältlich, wie etwa BoxCryptor, das Windows, Mac OS X, Windows Phone, Android und iOS unterstützt.

Ein Blick auf den Server-Standort hilft zudem, sich mit Datenschutz-Regelungen vertraut zu machen. In den jeweiligen Ländern gelten teilweise stark unter­schiedliche Bedingungen. Deutschland hat hier die strengsten Auflagen, weshalb deutsche Server als besonders nutzer­freundlich gelten. Hierbei spielt auch der Standort des Anbieters eine Rolle, da er den Gesetzen des entsprechenden Landes unterliegt.

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