US-Bürgerrechtler klagen gegen Überwachung durch NSA
Bürgerrechtler klagen gegen NSA-Überwachung.
Grafil: eff.org
In den USA wächst der Protest gegen die
massive Überwachung von Internet- und Telefonverkehr durch den
Geheimdienst. Bürgerrechtler reichten inzwischen Klage gegen den
US-Geheimdienst NSA ein. Sie werfen der NSA vor, in der Verfassung
garantierte Recht zu verletzten. Auch Internetfirmen machen Druck.
Microsoft forderte den US-Justizminister persönlich auf, für mehr
Transparenz zu sorgen. Yahoo erzwang wie berichtet die Veröffentlichung bisher geheimer Gerichtsdokumente.
Das massenhafte, allgemeine Sammeln und Auswerten von Telefondaten
durch die NSA verletze die Rechte von US-Bürgern, argumentieren die
Bürgerrechtler klagen gegen NSA-Überwachung.
Grafil: eff.org
Kläger. "Es gibt der Regierung ein dramatisch detailliertes Bild
davon, mit wem wir uns zusammentun", erklärte Cindy Cohn von der
Electronic Frontier Foundation (EFF). Die EFF setzt sich für
Bürgerrechte im Internet ein und treibt die Klage voran. Hauptkläger
ist eine Kirche in Los Angeles. "Wegen dieser Spionage haben die
Menschen Angst, zu unserer Kirche zu gehören", sagte der Pastor der
Glaubensgemeinschaft. Auch Greenpeace und Human Rights Watch
beteiligen sich an der Klage.
Druck auf US-Regierung wächst
Die Weitergabe von Telefondaten amerikanischer Anbieter an die Geheimdienste war das erste Programm, das mit den Informationen von Edward Snowden enthüllt wurde. US-Politiker sagten, dass Gerichte regelmäßig die umfassende Weitergabe von Telefondaten anordneten.
Auch die Internetfirmen Yahoo und Microsoft erhöhten den Druck auf die US-Regierung. Microsoft wandte sich direkt an Justizminister Eric Holder und bat darum, mehr Informationen über das Programm Prism herausgeben zu dürfen. Auch Microsoft berief sich auf die Verfassung: Sie gebe dem Unternehmen die Freiheit, mehr Informationen öffentlich zu machen. "Doch die Regierung hält uns zurück", erklärte Microsoft-Chefjustiziar Brad Smith.
Microsoft war durch einen Bericht der Zeitung Guardian erneut ins Scheinwerferlicht geraten. Die Zeitung beschrieb darin eine enge Zusammenarbeit von Microsoft mit US-Diensten. Das Unternehmen habe Geheimdiensten dabei geholfen, die Verschlüsselung von Daten durch Microsoft-Nutzer zu umgehen. Smith erklärte, der Bericht enthalte "gravierende Ungenauigkeiten". Die Internetfirmen sind allerdings an strikte Vorgaben zur Geheimhaltung gebunden. Seit Bekanntwerden der massiven Überwachungsprogramme bemühen sie sich um mehr Transparenz - auch, um nicht das Vertrauen ihrer Kunden zu verlieren.
Der Internetkonzern Yahoo kam dabei einen Schritt näher. Nach einer Yahoo-Klage müssen nun Unterlagen aus einem Gerichtsprozess von 2008 veröffentlicht werden. Damals wehrte sich das Unternehmen gerichtlich gegen die Herausgabe von Nutzerdaten, unterlag aber. Damit gerieten auch andere Internet-Konzerne unter Druck.
Wie Sie sich als Internet-Nutzer vor Spähern und Spionen schützen können, haben wir in einem Übersichts-Artikel zusammen getragen.