Schnelles Internet

Ausbaustart für Glasfaser in Sachsen-Anhalt

Das Bundes­land Sachsen-Anhalt liegt beim Inter­net­ausbau über Kabel auf dem vorletzten Rang in Deutsch­land. Das soll sich jetzt ändern.
Von mit Material von dpa

In Garde­legen im Norden des Bundes­landes Sachsen-Anhalt (an der ICE-Schnell­strecke zwischen Wolfs­burg und Stendal) soll Digital-Minister Andreas Scheuer heute den Aufbau des größten Breit­band­pro­jekts, das öffent­lich geför­dert wird, starten. In der dünn besie­delten Altmark, die flächen­mäßig etwa zwei Mal so groß ist, wie das Saar­land, sollen durch die Förder­mittel in den nächsten Jahren mehre zehn­tau­send Haus­halte an "ultra­schnelle" Glas­faser ange­schlossen werden. Dafür sollen mehr als 2300 Kilo­meter Glas­faser-Kabel verlegt werden.

Minister will Details nennen

Ob Minister Scheuer heute in Gardelegen wieder Glasfaserleerrohre in die Hand nehmen wird? Ob Minister Scheuer heute in Gardelegen wieder Glasfaserleerrohre in die Hand nehmen wird?
Foto: Picture Alliance / dpa
Die genauen Details zum Projekt sollen heute Mittag im Geschwister Scholl Gymna­sium in Garde­legen vorge­stellt werden. Dafür werden unter anderem auch Bundes­ver­kehrs­mi­nister Andreas Scheuer (CSU) und Minis­ter­prä­si­dent Reiner Haseloff (CDU) anreisen, um sich vor Ort über das Projekt zu infor­mieren. Das Bundes­land Sachsen-Anhalt hat beim Breit­band­ausbau sehr großen Nach­hol­be­darf und liegt im Länder­ver­gleich derzeit auf dem vorletzten Platz der Rang­liste. Laut dem Breit­band­atlas der Bundes­re­gie­rung konnten Ende vorigen Jahres 78,5 Prozent der Haus­halte in Sachsen-Anhalt Anschlüsse mit Down­load-Geschwin­dig­keiten von 50 Megabit pro Sekunde bekommen. Etwas weniger als jeder zehnte hat schon Zugang zum zwanzig Mal schnel­leren "Gigabit"-Netz, also mit Geschwin­dig­keiten von bis zu 1 GBit/s.

Bundes­weit 92 Prozent mit 50 MBit/s

Wenn man das bundes­weit vergleicht: Hier sind 92 Prozent der Haus­halte mit Raten von "mindes­tens" 50 Megabit pro Sekunde ange­schlossen und 43 Prozent haben Zugriff auf einen "Gigabit"-Anschluss. Die Bundes­re­gie­rung hatte zuletzt das Ziel ausge­geben, dass in fünf Jahren alle in Deutsch­land mit mindes­tens einem Gigabit pro Sekunde surfen können.

Wo die privaten Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­an­bieter nicht selbst Kabel verlegen wollen, weil es für sie unwirt­schaft­lich ist, kann es nach äußerst kompli­zierten, zeit­rau­benden und büro­kra­ti­schen Regeln Förder­gelder dazu­geben. Es wird eine Abfrage gestartet, ob ein bereits aktives oder "neues" Unter­nehmen eigen­wirt­schaft­lich ausbauen will, dann wird der Ausbau der "weißen" oder "grauen" Flecken euro­pa­weit ausge­schrieben und irgend­wann rollen dann viel­leicht die Bagger.

Strittig ist oft die Verle­ge­technik der Glas­fa­sern bis ins Haus. (FTTH). Während die Bau- und Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­firmen eher dem preis­lich güns­ti­geren "Tren­ching" (Auffräsen von Straße oder Gehweg) den Vorzug geben, haben die Gemeinden Angst vor späteren Folge­kosten, wenn "zu hoch" verlegte Kabel im Zuge von späteren Bauar­beiten oder durch Witte­rungs­ein­flüsse beschä­digt werden.

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