Google: Neuer Vorstoß beim Satelliten-Internet für alle
Google investiert in das Raumfahrt-Unternehmen SpaceX.
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Google verhandelt nach Medienberichten über
einen groß angelegten Einstieg bei der privaten Raumfahrtfirma
SpaceX. Es gehe um rund eine Milliarde Dollar (rund 860 Millionen Euro),
schrieb das Wall Street Journal. Die
geplante Investition habe mit den Plänen von SpaceX für ein
Satelliten-Netz zur Versorgung mit Internet-Zugängen zu tun,
berichtete auch die Technologie-Website The Information unter
Berufung auf informierte Personen. Die Finanzierungsrunde mit
mehreren Geldgebern bewerte SpaceX mit mehr als zehn Milliarden
Dollar, hieß es.
Google investiert in das Raumfahrt-Unternehmen SpaceX.
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Konkurrenz beim Internet für alle
Google arbeitet genauso wie Facebook daran, Milliarden Menschen in Entwicklungsländern ins Internet zu bringen. Dafür will Google unter anderem Antennen auf Ballons in der Stratosphäre einsetzen - im Rahmen des Project Loon) experimentiert Google schon seit einiger Zeit in dieser Richtung. Außerdem kaufte Google vor einigen Monaten den Drohnen-Hersteller Titan Aerospace, dessen Drohnen durch Solarzellen angetrieben werden.
SpaceX-Gründer Elon Musk, der auch hinter dem Elektroauto-Pionier Tesla steht, hatte erst vor wenigen Tagen die Pläne für das Netz aus hunderten tieffliegenden Satelliten zur günstigen Internet-Versorgung öffentlich gemacht. Der Aufbau könnte nach Medienberichten rund zehn Milliarden Dollar kosten und fünf Jahre dauern. Technische Details blieben zunächst weitgehend unklar. SpaceX entwickelte bisher Raketen.
Kostenlose Grundversorgung
SpaceX verfolgte auch ein eigenes Satelliten-Projekt, nach dem Weggang des federführenden Managers Greg Wyler werde nun aber eine Alternative gesucht, schrieb The Information. Wyler kündigte jüngst ein eigenes Internet-Satellitenprojekt mit dem Namen OneWeb an, das unter anderem vom Chipkonzern Qualcomm unterstützt wird. Er habe ebenfalls über eine Kooperation mit SpaceX verhandelt, die Gespräche seien jedoch gescheitert, berichtete das Wall Street Journal.
Auch Facebook schwebt zur Internet-Versorgung in Entwicklungsländern ebenfalls ein System mit Satelliten und Antennen auf Drohnen vor. Im Rahmen der Initiative Internet.org arbeitet das weltgrößte Online-Netzwerk bereits mit Telekom-Unternehmen zusammen. Die Idee dahinter ist, kostenlose oder sehr günstige Internet-Anschlüsse mit einer Auswahl an wichtigen Diensten anzubieten. Das könnten zum Beispiel Wikipedia, Wetter-Vorhersagen - und eben auch Facebook sein. Für ein breiteres Angebot müsste dann bezahlt werden.
Sowohl Google als auch Facebook verweisen darauf, dass bisher die Mehrheit der Weltbevölkerung noch nicht online ist - und hoffen mit ihren Internet-Projekten Milliarden neuer Kunden zu erreichen.