Unterseekabel

Google Dunant ist fertig: Mit 250 TBit/s durch den Atlantik

Google wertet seine Cloud-Infra­struktur mit einem gigan­tischen Unter­see­kabel namens Dunant auf. Dieses erreicht bereits Rekord-Band­breiten und vernetzt die Verei­nigten Staaten mit Europa.
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Google hat sein Dunant getauftes Unter­see­kabel erfolg­reich verlegt, über dieses können Daten zwischen Frank­reich und den USA mit bis zu 250 TBit/s huschen. Knapp zwei­ein­halb Jahre benö­tigte die Fertig­stel­lung des Projekts. Es handelt sich dem Unter­nehmen zufolge um das welt­weit erste auf SDM-Tech­nologie via zwölf Glas­faser­paaren basie­rende Lang­stre­cken­see­kabel. Google will mit dieser Methode seine Cloud-Rechen­zen­tren effek­tiver mitein­ander verbinden. Die verbes­serte Leis­tung und Kapa­zität der Infra­struktur soll globale Infor­mationen zugäng­licher machen und Unter­nehmen Vorteile bieten.

Google vereint Frank­reich und die USA digital

Unter dem Meer geht es flott her: Google Dunant Unter dem Meer geht es flott her: Google Dunant
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Im Juli 2018 kündigte der Such­maschi­nen­kon­zern das Unter­see­kabel Dunant an. Der Name wurde zu Ehren des Schweizer Phil­anthropen und Gründer des Roten Kreuzes Henry Dunant gewählt. Nun verkün­dete Google in einem Blog­bei­trag seines Cloud-Inter­net­auf­trittes, dass die Arbeiten an dem aufwen­digen Projekt abge­schlossen seien. „Das Dunant-Unter­see­kabel, das die USA und das euro­päi­sche Fest­land verbindet, ist betriebs­bereit“, heißt es im Artikel. In ersten Tests wurde ein Rekord­wert von 250 Terabit pro Sekunde erreicht. Zum Vergleich: Dies entspricht dem 250 000-fachen eines Gigabit-Breit­band­anschlusses.

Google rechnet vor, dass man die komplette Kongress­biblio­thek der USA mit dieser Leitung dreimal in einer Sekunde über­tragen könnte. Diese Biblio­thek umfasst circa 164 Millionen Medi­enda­teien. Dunant erstreckt sich von der fran­zösi­schen Küsten­gemeinde Saint-Hilaire-de-Riez (etwa 11 000 Einwohner) bis hin zur kreis­freien US-Stadt Virginia Beach (rund 450 000 Einwohner). Das Projekt wurde in Zusam­men­arbeit mit Subcom reali­siert, einem führenden Hersteller von Unter­see­kabeln.

Wie funk­tio­niert Google Dunant?

Kontinente lassen sich effizient mit Unterseekabeln vernetzen Kontinente lassen sich effizient mit Unterseekabeln vernetzen
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Bishe­rige Seekabel brachten es Google zufolge auf sechs bis acht Glas­faser­paare. Für Dunant wurde auf ein Dutzend erhöht. Es handele sich um das global erste Lang­stre­cken­kabel dieser Art. Mit der Über­tra­gung mehrerer Daten­strom­kanäle auf demselben Medium wird die Band­breite gestei­gert. Im Zuge dessen verrichtet ein Laser über den Glas­faser­paaren seinen Dienst. SDM (Space Devi­sion Multi­plex / Raum­mul­tiplex­ver­fahren) nennt sich diese Tech­nologie. Google arbeitet übri­gens seit Mitte 2020 an einem weiteren großen Unter­see­kabel. Grace Hopper soll die USA mit dem Verei­nigten König­reich und Spanien verbinden.

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