Problematisch

Digitale Dividende: Telekom und E-Plus offenbar mit selbem Berater

Problematischer Interessenskonflikt im Vorfeld der Frequenzauktion
Von Marc Kessler

Im Vorfeld der Versteigerung der Frequenzen der Digitalen Dividende durch die Bundesnetzagentur ist es offenbar zu einem problematischen Interessenskonflikt bei zwei der sechs Bieter gekommen. Wie die Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) erfahren haben will, hatten die Deutsche Telekom und - so "informierte Kreise" laut FTD - der Mobilfunker E-Plus dasselbe Beratungsunternehmen - Booz & Company [Link entfernt] - beauftragt, um unter anderem mit Insider-Informationen und einer idealen Bietstrategie versorgt zu werden.

"Wenn der Berater zweimal klingelt", titelt die FTD süffisant, doch der Kern des Problems ist mehr als ernst für die beiden Beteiligten. Zu groß ist die Angst der Unternehmen, dem jeweiligen Konkurrenten könnten Informationen über die eigenen Pläne und das eigene Bietverhalten zugespielt werden. Zwar existieren offiziell "chinesische Mauern" innerhalb von Beratungsunternehmen, die genau solche internen Informationsflüsse verhindern sollen, dennoch gilt die Beauftragung eines bereits von einem Mitbewerber gebuchten Beraters als obsolet.

BNetzA: "Keine auktionsrechtlichen Bedenken"

Die Bundesnetzagentur indes - von der Telekom umgehend alarmiert - hegt aktuell keine Bedenken, dass die Auktion fair durchgeführt werden kann. Es bestünden "keine auktionsrechtlichen Bedenken", zitiert die FTD einen Sprecher der Behörde.

Der Bonner Ex-Monopolist indes hat die Konsequenzen gezogen und nach FTD-Informationen noch vor der Auktion der Digitalen Dividende am 12. April das Mandat mit Booz & Company beendet. E-Plus äußerte sich gegenüber der FTD lediglich dahingehend, dass man aktuell "kein Mandat" mit dem Beratungsunternehmen habe.

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