Persönliches Postfach

Kostenlose E-Mail-Dienste: Freemailer im Überblick

Erhebliche Unterschiede bei Postfachgröße, Sicherheit und mehr
Von Ralf Trautmann

Zahlreiche Freemail-Dienste buhlen um die Gunst der Kunden. Dabei gilt es, bei der Wahl des Anbieters vorausschauend zu planen: Im Gegensatz zum Beispiel zu einer Handynummer kann die E-Mail-Adresse nicht zu einem anderen Provider mitgenommen werden - und der Wechsel einer Stammadresse ist ein mühseliges Unterfangen, da sämtliche Kontakte über die Änderung informiert werden müssen. Doch nach welchen Kriterien sollten Sie sich für ein Angebot entscheiden? Wir erklären, was es mit den einzelnen Features auf sich hat und zeigen Ihnen die Angebote im Überblick - wenn Sie möchten, können Sie hier direkt zur zweiten Seite mit der Übersicht springen.

Freemail-Anbieter: Darauf sollten Sie achten

Freemailer im Überblick Freemailer im Überblick
Bild: teltarif.de
Bei der Wahl des Anbieters sind verschiedene Kriterien wichtig. Da die Konkurrenz unter den Providern groß ist, unterliegt der Umfang der jeweiligen Angebote einer stetigen Veränderung. So stocken die Unternehmen zum Beispiel kontinuierlich die Postfachgröße auf oder erweitern die Features. Im Folgenden zeigen wir Ihnen die wichtigsten Funktionen:

  • Postfachgröße: Wichtige Kernkennzahl eines E-Mail-Accounts ist die Postfachgröße. Das Volumen ist bei den von uns vorgestellten Angeboten sehr unterschiedlich und reicht von 12 MB am unteren Ende der Skala über 7,6 GB bis hin zu unbegrenztem Speicherplatz. 12 MB sind allerdings ein Ausreißer nach unten und nicht mehr zeitgemäß - 500 MB oder 1 GB sollten bei einem sinnvollen Anbieter schon drin sein. Die Speicherdauer spielt übrigens bei keinem der von uns gelisteten Anbieter mehr eine Rolle - alle Provider speichern unbegrenzt.
  • maximale Anhanggröße: Unterschiede zwischen den Angeboten gibt es auch bei der maximalen Anhanggröße: Wer zum Beispiel versucht, seine komplette Urlaubsbild-Kollektion an Freunde und Bekannte zu verteilen, kann schnell an Grenzen stoßen - der Anhang der E-Mail ist einfach zu groß. Und wenn der Versand dann doch gelingt, weil sich das Volumen noch im akzeptierten Bereich bewegt, muss das Datei-Paket nicht ankommen - auch auf Empfänger-Seite gibt es eine maximale Anhanggröße, bei Überschreiten verweigert der Anbieter die Annahme.
  • POP3 und IMAP: E-Mails lassen sich auf unterschiedliche Arten vom E-Mail-Server abrufen. Wenn der Nutzer auf POP3 setzt, löscht der Server (in aller Regel) die elektronische Post nach dem Download in den heimischen E-Mail-Client. Eine POP3-Lösung ist daher vor allem bei der Verwaltung der E-Mails über lediglich ein Endgerät - sprich, in der Regel einen PC - sinnvoll. Doch viel komfortabler ist IMAP: Hier verbleiben die E-Mails im Postfach auf dem Server, die Verwaltung erfolgt direkt dort. Dafür bietet IMAP unter anderem auch die Möglichkeit, eine Ordnerstruktur anzulegen.

    Großer Vorteil der IMAP-Nutzung: Da die Mails auf dem Server nicht automatisch beim Abruf gelöscht werden, stehen sie bei einer Online-Verbindung gleichermaßen auf verschiedenen, Internet-fähigen Geräten wie PCs, Smartphones, Tablets etc. zum Abruf bereit und sind zudem jederzeit per Webmailer nutzbar. Trotzdem lassen sich die Mails auf Wunsch auch lokal bearbeiten - die Software synct dann die Inhalte, sobald eine Internet-Verbindung besteht. Während POP3 bei allen Freemail-Anbietern nutzbar ist, ist IMAP je nach Provider nicht oder nur kostenpflichtig verfügbar.

  • HTTPS: Auch über die Sicherheit sollte sich der Nutzer bei der Wahl des passenden Freemailers Gedanken machen. Dabei sichern einige Dienste die Anmeldung und somit zumindest die Übertragung von Benutzername und Kennwort per HTTPS ab, andere wiederum verschlüsseln die komplette Session. Ein Einsatz von HTTPS ist zum Beispiel in öffentlichen WLAN-Netzen sinnvoll.

    Wichtig zu wissen ist aber: Beide Varianten ersetzen keine E-Mail-Verschlüsselung - hier geht es ausschließlich um die Strecke zwischen Anwender und Server. Was auf der "anderen Seite" in Richtung Empfänger passiert, ist hiervon nicht berührt.

    Die Option zur Anmeldung per HTTPS bieten alle von uns vorgestellten Dienste. Unterschiede gibt es allerdings bezüglich der Frage, ob eine solche Form der Anmeldung Pflicht ist oder nicht. Die Absicherung der gesamten Session ist indes nur bei einigen Angeboten verfügbar.

  • Apps: Nicht zuletzt unterstützen viele Freemail-Dienste den Nutzer mit speziellen Apps für Smartphones und/oder Tablets. In den meisten Fällen stehen diese zumindest für iOS und Android zur Verfügung, gelegentlich auch für Windows Phone, Symbian, Blackberry OS und weitere. Nutzer anderer Systeme können natürlich trotzdem auf ihre Mails zugreifen - dann allerdings unter Umständen weniger komfortabel per Webmailer.
  • Komfortfeatures: Mancher Anbieter ermöglicht auch den SMS-Versand sowie - was ab und an praktisch ist - die Möglichkeit, zu faxen. Andere Funktionen wie eine eigene Signatur oder ein Autoresponder sind heutzutage selbstverständlich.

    Zwar nicht bei allen Anbietern, aber ebenfalls oft anzutreffen, ist ein so genannter Sammeldienst: Dieser ruft in bestimmten Intervallen die Mails aus verschiedenen, anderen E-Mail-Konten ab und hilft so gegen die Unübersichtlichkeit mehrerer Postfächer (bei verschiedenen Anbietern).

    Zudem bauen die Freemailer ihr Angebot weit über die eigentliche Mail-Offerte hinaus aus: So findet sich zum Beispiel Cloud-Speicher mit im Paket, in den sich dann Dateien laden lassen. Bei großen Anbietern wie Microsoft oder Google wirken die Mail-Angebote sogar fast lediglich wie ein Zusatz-Angebot, da hier zahllose Dienste über einen Account abgewickelt werden.

  • Zahl der Adressen: Auch in Hinblick auf die Zahl der Adressen, die mit einem Account verknüpft werden können, gibt es Unterschiede. Dabei ist dies bei manchem Freemailer vor allem eine Verwaltungsfrage, denn theoretisch kann sich der Nutzer natürlich auch mehrmals anmelden - vor allem, wenn der Dienst auf die Angabe persönlicher Daten wie zum Beispiel die Adresse verzeichtet. Generell lohnt sich natürlich ein Blick in die AGB, ob die Mehrfachanmeldung erlaubt ist - es wäre schade, wenn der Anbieter eine wichtige Adresse später aus diesem Grund sperren würde.
Auf der folgenden Seite zeigen wir Ihnen ausgwählte Freemailer-Angebote mit allen Angaben im Detail.

Mehr zum Thema Breitband-Internet