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Facebook: Geschäft mit virtueller Realität trägt Früchte

Bei Face­book gab es im vergan­genen Quartal mehr Werbung - bei höheren Anzei­gen­preisen. Das Ergebnis ist ein weiterer kräf­tiger Schub für das Geschäft des Online-Netz­werks. Gründer und Chef Mark Zucker­berg schwärmt unter­dessen für virtu­elle Realität.
Von dpa /

Face­book wächst weiter unge­bremst. Im vergan­genen Quartal stieg der Umsatz des welt­größten Online-Netz­werks im Jahres­ver­gleich um 48 Prozent auf knapp 26,2 Milli­arden Dollar. Der Gewinn sprang von 4,9 auf 9,5 Milli­arden Dollar hoch.

Die Zahl der Nutzer, die mindes­tens ein Mal im Monat zu Face­book kommen, stieg binnen drei Monaten um gut 50 Millionen auf 2,85 Milli­arden. Knapp 1,9 Milli­arden nutzen die Platt­form täglich, wie Face­book nach US-Börsen­schluss am Mitt­woch mitteilte.

Face­book verdient Geld haupt­säch­lich durch Werbung

Facebook-Chef Mark Zuckerberg zeigte sich in einer Telefonkonferenz mit Analysten überzeugt, dass VR und AR die nächste Computer-Plattform stellen werden Facebook-Chef Mark Zuckerberg zeigte sich in einer Telefonkonferenz mit Analysten überzeugt, dass VR und AR die nächste Computer-Plattform stellen werden
(c) dpa
Auf mindes­tens eine App des Face­book-Konzerns - wie etwa auch Insta­gram oder WhatsApp - greifen jeden Tag 2,72 Milli­arden Nutzer zu. Das sind 120 Millionen mehr als noch vor drei Monaten. Mindes­tens ein Mal im Monat wird eine App des Konzerns von 3,45 Milli­arden Nutzer einge­setzt.

Face­book verdient sein Geld haupt­säch­lich durch Werbung, die vor allem im News­feed der Nutzer auftaucht. Im vergan­genen Quartal wurden zwölf Prozent mehr Anzeigen ausge­lie­fert - und ihr durch­schnitt­licher Preis stieg im Jahres­ver­gleich um 30 Prozent. Das Online-Netz­werk bekräf­tigte die Kritik an Apples verschärften Maßnahmen zum Schutz der Privat­sphäre auf dem iPhone. Apps müssen sich nun die ausdrück­liche Erlaubnis der Nutzer einholen, wenn sie ihr Verhalten quer über verschie­dene Dienste und Websites für Werbe­zwecke nach­ver­folgen wollen. Für Face­book ist das ein wich­tiger Weg, um Infor­mationen zur Perso­nali­sie­rung der Werbung zu sammeln.

Umbau der Anzeigen-Systeme, um mit weniger Daten auszu­kommen

Finanz­chef Dave Wehner sagte, Face­book sei weiterhin besorgt über die Folgen von Apples Daten­schutz-Regeln für kleine und mitt­lere Unter­nehmen. Die Auswir­kungen auf das eigene Geschäft werde Face­book unter­dessen managen können. Face­book baue seine Anzeigen-Systeme um, damit sie mit weniger Daten auskommen, sagte Top-Mana­gerin Sheryl Sand­berg. Bran­chen­beob­achter gehen davon aus, dass ein über­wie­gender Groß­teil der iPhone-Nutzer das über­grei­fende Tracking ablehnen wird.

Finanz­chef Wehner wieder­holte den Vorwurf, dass Apple die eigenen Produkte und Dienste auf seinen Geräten bevor­teile. Der iPhone-Konzern weist das stets zurück.

VR-Sparte wächst

Zugleich erntet Face­book die Früchte jahre­langer Inves­titionen in das Geschäft mit virtu­eller Realität, bei der Nutzer mit Spezi­albrillen in digi­tale Welten eintau­chen können. Die anderen Erlöse neben Werbung stiegen auf 732 Millionen Dollar von 297 Millionen ein Jahr zuvor - vor allem dank gestie­genen Verkäufen der VR-Brille Quest 2.

Face­books Gründer und Chef Mark Zucker­berg zeigt auch Inter­esse an der soge­nannten erwei­terten Realität (AR, Augmented Reality), bei der digi­tale Objekte für den Nutzer in die reale Umge­bung einge­blendet werden. Auch Apple arbeitet nach Berichten von Medien und Analysten an AR- und VR-Brillen.

Zucker­berg zeigte sich in einer Tele­fon­kon­ferenz mit Analysten über­zeugt, dass VR und AR die nächste Computer-Platt­form stellen werden. Face­book habe sich bisher mit einem Web-Browser oder Smart­phone-Apps begnügen müssen.

In zukünf­tigen Computer-Umge­bungen werde man aber das tatsäch­liche Gefühl haben, mit jemand anderem an einem Ort zu sein. "Das wird eine Menge Erleb­nisse möglich machen, die wir schon immer entwi­ckeln wollten." Face­book werde weiter massiv in die Tech­nologie inves­tieren.

Zucker­berg bekräf­tigte zudem das Ziel, Face­book zu einer E-Commerce-Platt­form auszu­bauen - auch wenn das eine Aufgabe für mehrere Jahre sei.

Anleger ließen die Face­book-Aktie im nach­börs­lichen Handel um gut sechs Prozent steigen.

Apples Zugpferd ist das iPhone. Mehr zum Busi­ness des Konzerns lesen Sie in einer weiteren News.

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