Social Media

Twitter enttäuscht beim Bericht gegen Desinformationen

Twitter scheint sich nicht allzu sehr beim Kampf gegen Desin­for­mationen im Internet ins Zeug zu legen. Die EU-Kommis­sion ist vom Rapport ernüch­tert.
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Die EU-Kommis­sion hat einen Bericht ihres frei­wil­ligen EU-Verhal­tens­kodex veröf­fent­licht. Mit den Weisungen möchte die Behörde in Koope­ration mit Social-Media-Platt­formen und weiteren Diensten Desin­for­mationen im Internet redu­zieren. Das Feed­back des Staats­organs ist größ­ten­teils positiv. So geben sich Anbieter wie Google, Meta, Micro­soft und TikTok Mühe, für mehr Trans­parenz zu sorgen.

Ein Dienst enttäuscht die EU-Kommis­sion aller­dings: Twitter. Der Bericht des Mikro­blog­ging-Services bleibt hinter anderen zurück. Man erwarte von der Platt­form ein ernst­haftes Bekenntnis zu den Verpflich­tungen des Kodex.

Twitter enga­giert sich kaum gegen Desin­for­mationen

Die EU-Kommission ist mit Twitter unzufrieden Die EU-Kommission ist mit Twitter unzufrieden
Bild: EU-Kommission
Seit der Über­nahme durch Elon Musk macht Twitter häufig Schlag­zeilen. Meis­tens sind es aber keine posi­tiven Meldungen. Der EU-Kommis­sion ist das Handeln des Portals eben­falls ein Dorn im Auge. Gestern veröf­fent­lichte die Behörde ihren ersten Eindruck von seinem frei­wil­ligen Verhal­tens­kodex. Mit den Veröf­fent­lichungen der Rapporte und den daraus hervor­gehenden Bemü­hungen der Firmen gegen Falsch­infor­mationen sei man zufrieden. Die EU-Kommis­sion ist erfreut, wie sich kleine und große Firmen im Kampf gegen Gerüchte und Halb­wahr­heiten einsetzen.

Deut­liche Kritik gibt es aller­dings an Twitter. Vera Jourova, Vize­prä­sidentin für Werte und Trans­parenz des Staats­organs, sagte: "Ich bin enttäuscht zu sehen, dass Twit­ters Rapport hinter den anderen zurück liegt. Ich erwarte eine ernst­haf­tere Bekenntnis zu ihren Verpflich­tungen, die aus dem Verhal­tens­kodex hervor­gehen." Sie merkt weiterhin an, dass Russ­land sich in einem umfas­senden Desin­for­mati­ons­krieg befände und die Platt­formen verant­wor­tungs­bewusst handeln müssen.

Sämt­liche Berichte lassen sich herun­ter­laden

Ob Twitter wirk­lich Nach­hol­bedarf bei seinem Vorgehen gegen Desin­for­mationen hat, können Sie selbst über­prüfen. Der Bericht des Mikro­blog­ging-Dienstes und aller anderen teil­neh­menden Firmen findet sich im Archiv der Trans­parenz-Center-Webseite.

Neben den bereits erwähnten Unter­nehmen haben unter anderem auch Twitch, Adobe und Vimeo Rapporte bei der EU-Kommis­sion einge­reicht. Sämt­liche Doku­mente stehen in den Formaten PDF, CSV und JSON zur Verfü­gung. Insge­samt sind bislang 29 Berichte einsehbar.

Übri­gens ist es jetzt unter bestimmten Voraus­set­zungen möglich, Tweets mit bis zu 4000 Zeichen in Twitter zu veröf­fent­lichen.

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