EU-Kommission: Eigenes Satelliten-Internet für Europa
Beispiel für einen Wettersatelliten der ESA
Bild: ESA
Ein neues weltraumgestütztes Kommunikationssystem
soll den digitalen Wandel der EU im Wettbewerb etwa mit Russland und
China voranbringen und allen EU-Bürgern Zugang zu schnellem Internet
sichern.
Nach einem Vorschlag der EU-Kommission vom Dienstag sind dafür in den kommenden Jahren Investitionen in Höhe von rund sechs Milliarden Euro vorgesehen. 2,4 Milliarden Euro sollen aus dem EU-Haushalt kommen, der Rest von den EU-Staaten, der Europäischen Weltraumagentur und aus dem Privatsektor. Bis 2028 sollen die neuen Dienste voll einsatzfähig sein.
Schutz von kritischer Infrastruktur
Beispiel für einen Wettersatelliten der ESA
Bild: ESA
Der Vorschlag soll vor allem die Widerstandsfähigkeit der EU-Systeme
- auch zum Schutz von kritischer Infrastruktur wie Energienetzen oder
der Gesundheitsversorgung - sowie den Zugang von Bürgern und
Unternehmen zu schnellem Internet sichern. "Der Weltraum spielt für
unser tägliches Leben, für das Wachstum unserer Wirtschaft, für
unsere Sicherheit und für unser geopolitisches Gewicht eine immer
größere Rolle", sagte der zuständige EU-Kommissar Thierry Breton.
Geopolitisch ist die Initiative etwa mit Blick auf die Konkurrenz durch China, die USA und Russland relevant, die nach Angaben der Kommission ähnliche Projekte fördern. Die Behörde selbst will auch Afrika in ihren Vorschlag einbinden. So sollen nicht nur in Europa Funklöcher beim Highspeed-Internet gestopft werden, sondern die Anbindung soll auch in Afrika und der Arktis ermöglicht werden.
Neben dieser Initiative legte die EU-Kommission am Dienstag zudem ihren Ansatz für das Management des Weltraumverkehrs vor. Weil im Weltraum immer mehr los sei, sei die Sicherheit der Ressourcen von EU und EU-Staaten gefährdet. Deshalb sollten die eigenen technologischen Fähigkeiten, Raumfahrzeuge und Weltraummüll zu identifizieren, gestärkt und internationale Partnerschaften aufgebaut werden.
Die CSU-Europaabgeordnete Angelika Niebler begrüßte den Plan der EU-Kommission. "Für die ländlichen Räume könnte es hierdurch zu einem schnelleren Anschluss ans Internet kommen." Die EU habe mit Galileo und Copernicus bereits bewiesen, dass sie Satellitensysteme auf die Beine stellen könne.
Angebote für Internet-via-Satellit-Zugänge gibt es inzwischen einige. Interessant sind dabei vor allem Zugänge, bei denen auch der Rückkanal über Satellit abgewickelt wird. Wir stellen Ihnen die verschiedenen Tarife in der Übersicht vor.