Disney: Bestmarke für Disney+, aber massiver Gewinneinbruch
Disney+: Der Streaming-Dienst von Disney
Bild: The Walt Disney Company Limited, Screenshot: teltarif.de
Ein lachendes und ein viel massiveres weinendes Auge gibt es derzeit beim Disney-Konzern. Der neue Streamingdienst Disney+ hat eingeschlagen und bescherte dem Unternehmen Anfang April einen neuen Meilenstein mit der Zahl von 50 Millionen Abonnenten weltweit. Inzwischen kamen nochmal 4,5 Millionen neue Abonnenten hinzu, sodass in einem halben Jahr 54,5 Millionen Abos abgeschlossen wurden. Damit dürfte der Konzern sein selbst gestecktes Ziel von 60 bis 90 Millionen zahlenden Kunden bis 2024 vielleicht schon Ende dieses oder Anfang nächstes Jahr erreicht haben, sollte die Wachstumsrate gleich bleiben.
Corona-Krise lässt Gewinn um über 90 Prozent einbrechen
Disney+: Der Streaming-Dienst von Disney
Bild: The Walt Disney Company Limited, Screenshot: teltarif.de
Es ist aber nur ein Lichtblick: Der US-Unterhaltungsriese hat aufgrund der Corona-Pandemie einen gewaltigen Gewinneinbruch erlitten. Der Überschuss ging in den drei Monaten bis Ende März im Jahresvergleich um über 90 Prozent auf 460 Millionen US-Dollar (424 Millionen Euro) zurück, wie der Konzern am gestrigen Dienstag nach US-Börsenschluss im kalifornischen Burbank mitteilte.
Dabei stiegen die Erlöse dank boomender TV- und Streaming-Angebote zwar um 21 Prozent auf 18 Milliarden Dollar. Doch vor allem Disneys Vergnügungsparks, Ferienresorts, Kreuzfahrten und Fanartikel-Shops litten jedoch massiv unter der Pandemie - hier fiel der Betriebsgewinn um 58 Prozent, obwohl die Virus-Krise sich erst zum Quartalsende hin richtig ausbreitete. Das Streaming-Geschäft mit dem florierenden neuen Videodienst Disney+ wuchs zwar enorm, verursacht bislang aber hohe Kosten. Das Minus der Sparte fiel mit 812 Millionen Dollar mehr als doppelt so hoch aus wie im Vorjahr.
Disneys neuer Vorstandschef Bob Chapek, der im Februar vom langjährigen Konzernlenker Bob Iger übernahm, bemühte sich dennoch um Optimismus. "Die Covid-19-Pandemie hat beträchtliche Auswirkungen auf eine Reihe unserer Geschäfte", räumte der Top-Manager zwar ein. Die Disney-Führung sei jedoch zuversichtlich, die Krise gut zu überstehen und letztlich gestärkt aus ihr hervorzugehen. Der Konzern habe schon oft genug gezeigt, dass er "außergewöhnlich belastbar" sei.
Hohe Verluste wegen geschlossener Freizeitparks
Im abgelaufenen Quartal waren Disneys Freizeitparks, die zu den wichtigsten Stützen und Gewinnbringern des Unternehmens zählen, die Hauptleidtragenden der Corona-Krise. Zunächst mussten internationale Attraktionen etwa in Asien schließen, Mitte März folgten dann die großen Themenparks in den USA. Dadurch stehen hohen Kosten plötzlich keine nennenswerten Einnahmen mehr gegenüber. Am 11. Mai soll immerhin Disneyland Shanghai wieder eröffnen, allerdings mit deutlichen Einschränkungen. Insgesamt bezifferte Disney den Schaden durch die Pandemie im Quartal auf rund 1,4 Milliarden Dollar.
Weitere Infos zum Streaming-Dienst Disney+ lesen Sie in einem weiteren Artikel.