Disney-Imperium

Medienberichte: Erste Interessenten für Disneys TV-Sender

Trennt sich Disney vom klas­sischen TV-Geschäft? Wenn ja, scheint es schon Inter­essenten zu geben.
Von dpa /

Nachdem sich Disney offen für den Abschied von seinem klas­sischen TV-Geschäft gezeigt hat, bringen sich laut Medi­enbe­richten erste Inter­essenten in Stel­lung. Unter anderem habe es erste Gespräche mit dem Lokal­sender-Betreiber Nexstar gegeben, berich­tete der Finanz­dienst Bloom­berg. Disney betonte in der Nacht zum Freitag, man prüfe zwar stra­tegi­sche Optionen für das lineare TV-Geschäft, habe aber noch keine Entschei­dung über einen Verkauf von ABC und anderer Sender getroffen.

Kabel-TV-Geschäft in den USA schrumpft

Disney-Chef Bob Iger Disney-Chef Bob Iger
Bild: picture alliance/dpa/Invision/AP | Jordan Strauss
Eine Tren­nung vom linearen TV wäre eine dras­tische Verän­derung für Disney. Es ist aber so, dass das lange Zeit sehr lukra­tive Kabel-TV-Geschäft in den USA schrumpft. Disney setzt auf Strea­ming, um Verbrau­cher direkt zu errei­chen. Doch die Strea­ming-Akti­vitäten rund um den Dienst Disney+ schreiben nach wie vor rote Zahlen - die bisher unter anderem mit dem Geld aus linearem TV abge­fangen werden.

Im vergan­genen Quartal sanken die Erlöse aus dem klas­sischen Fern­sehen um sieben Prozent auf 6,7 Milli­arden Dollar. Das opera­tive Ergebnis fiel um 23 Prozent auf 1,9 Milli­arden Dollar. Der Strea­ming-Umsatz legte derweil um neun Prozent auf 5,5 Milli­arden Dollar zu - bei einem opera­tiven Verlust von von 512 Millionen Dollar. Disney-Chef Bob Iger will in dieser Situa­tion das Programm für den Strea­ming-Dienst güns­tiger produ­zieren und ordnete bereits an, dass es weniger teure Serien und Filme aus der Welt der Marvel-Comics und des "Star-Wars"-Univer­sums geben soll.

Angebot von 10 Milli­arden Dollar

Unter­dessen rechne Disney nicht mehr damit, das 2022 ausge­gebene Ziel von 215 bis 245 Millionen Abon­nenten in seinem Strea­ming-Angebot im Jahr 2024 zu schaffen, schrieb Bloom­berg. Im vergan­genen Quartal erhöhte sich die Abon­nen­ten­zahl von Disney+ von 104,9 auf 105,7 Millionen.

Bloom­berg berich­tete auch, der ameri­kani­sche TV-Unter­nehmer Byron Allen habe Disney zehn Milli­arden Dollar für ABC, Lokal­sender sowie die Kabel-Kanäle FX und National Geogra­phic geboten. Bei den Gesprä­chen mit Nexstar sei noch keine Bewer­tung bespro­chen worden, hieß es unter Beru­fung auf infor­mierte Personen.

In einer weiteren Meldung lesen Sie: Pay-TV & Strea­ming: Wachstum über­haupt noch möglich?

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