Passwort-Sharing: So geht Disney+ jetzt dagegen vor
Netflix geht bereits seit einigen Monaten aktiv dagegen vor, dass Kunden den Streamingdienst nutzen, ohne dafür ein eigenes Abonnement zu nutzen. Jetzt will der Mitbewerber Disney nachziehen und ebenfalls gegen die Weitergabe der Zugangsdaten für Disney+ an Freunde und Bekannte vorgehen. Mit welchen Konsequenzen Kunden rechnen müssen, die sich Abonnements teilen, ist allerdings noch nicht bekannt.
Disney kämpft gegen Account-Sharing
Screenshot: teltarif.de, Quelle: disneyplus.com
Wie die österreichische Tageszeitung Der Standard berichtet, haben erste Kunden von Disney+ eine E-Mail erhalten, mit der der Streamingdienst ankündigt, die Möglichkeit einzuschränken, die Zugangsdaten außerhalb des eigenen Haushalts weiterzugeben. Die Nutzungsbedingungen von Disney+ für den kanadischen Markt wurden entsprechend angepasst.
Das versteht Disney unter einem Haushalt
Auf der kanadischen Webseite des Streamingdienstes findet sich die Definition dafür, was Disney unter einem Haushalt versteht. Demnach gibt es grünes Licht für die Nutzung des Streamingdienstes auf allen Geräten, die der Kunde an seinem Hauptwohnsitz verwendet bzw. die von den dort wohnenden Personen genutzt werden. Ganz so detailliert sind die für den deutschen Markt bestimmten Nutzungsbedingungen in diesem Punkt noch nicht.
Zu den neuen Vertragsbedingungen gehört auch eine Einverständniserklärung zur Analyse des Kunden-Kontos durch Disney. Der Konzern will demnach - ähnlich wie Netflix - in Zukunft zumindest die Option haben, zu überprüfen, ob die Nutzungsbedingungen eingehalten werden. Unklar bleibt nicht nur, welche Sanktionen folgen können, wenn sich Kunden nicht an die neuen Konditionen halten. Es gibt auch keine Informationen dazu, wie die Nutzung in Zweitwohnungen, Wochenendhäusern oder im Wohnwagen auf dem Campingplatz künftig geregelt wird.
Maßnahmen gegen Missbrauch früher als geplant
Bereits im August gab es erste Hinweise darauf, dass Disney Maßnahmen gegen die Weitergabe von Streaming-Kontodaten ergreifen will. Seinerzeit kündigte der Konzern an, ab dem kommenden Jahr aktiv gegen die aus Anbietersicht missbräuchliche Nutzung vorzugehen. Jetzt wurde der Termin zumindest für Kunden in Kanada vorgezogen. Weitere Märkte dürften folgen. Parallel kündigte Disney auch eine neue Paketstruktur an. Das bisher übliche Abonnement für Disney+ wird ab November teurer. Im Gegenzug führt der Streamingdienst eine günstigere, werbefinanzierte Option ein. Details zu den neuen Disney+-Preisplänen haben wir in einem weiteren Beitrag bereits veröffentlicht.