Eigener Cybermobbing: In Deutschland kein Straftatbestand
Cybermobbing in Deutschland
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Mobbing im Internet ist in Deutschland kein
eigener Straftatbestand. Das gilt nach Angaben des
Bundeskriminalamtes auch für andere Formen des Mobbings. Das heißt
nicht, dass die Täter in jedem Fall ungeschoren davonkommen. Wer
jemanden schikaniert oder terrorisiert, macht sich möglicherweise
strafbar - zum Beispiel wegen Beleidigung, übler Nachrede oder
Nötigung.
Cybermobbing in Deutschland
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Wenn ein Täter etwa ein brutales Handyvideo in der Schule an
Minderjährige verbreitet, könnte er sich wegen Gewaltdarstellungen
strafbar machen. Fotos oder Videos aus einem geschützten Raum - etwa
einer Wohnung - bewusst Dritten zugänglich zu machen, kann mit einer
Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder mit einer Geldstrafe
geahndet werden. Die Polizei betont, dass zu den geschützten Räumen
auch Umkleidekabinen und Toiletten gehören, ein Klassenraum dagegen
nicht.
Thomas Kutschaty fordert Cybermobbing-Paragrafen
Nordrhein-Westfalens Justizminister Thomas Kutschaty hat einen Cybermobbing-Paragrafen im deutschen Strafrecht gefordert, um Opfern schneller helfen zu können. Die Internetkriminalität wachse rasant und die Gesetze müssten angepasst werden, sagte der SPD-Politiker der Nachrichtenagentur dpa in Düsseldorf. Am dringendsten sei der Handlungsbedarf, um Jugendliche vor den Auswüchsen der sozialen Netzwerke zu schützen.
"Jeden Tag werden Menschen Opfer von Beleidigungen, Diffamierungen und Bloßstellungen", sagte Kutschaty. "Der seelische Schaden dieser Taten ist immens. Gerade junge Menschen können mit den Schmerzen oft nicht umgehen." Ein eigener Straftatbestand für Cybermobbing sei nötig, damit Opfer die Straftat schneller anzeigen könnten.
Schüler werden in den sozialen Netzwerken erpresst
Thomas Kutschaty fordert Cybermobbing-Paragrafen
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In den vergangenen Jahren wurden vermehrt Fälle von Schülern
bekannt, die mit anzüglichen Bildern in den sozialen Netzwerken
erpresst, mit Beleidigungen gemobbt oder andauernd verhöhnt wurden.
Experten stufen Cybermobbing als eines der größten Risiken für
Jugendliche in der heutigen Internetwelt ein.
Kutschaty forderte die neue Bundesregierung außerdem auf, ein internationales Abkommen gegen Internetkriminalität zu initiieren. Die im schwarz-roten Koalitionsvertrag vorgesehene Anpassung des Strafrechts an das Internetzeitalter reiche nicht aus, kritisierte er. Die Anonymität des Netzes erleichtere Straftaten. "Was im Netz geschieht, ist nicht nur virtuell. Es ist für die Opfer ganz real", unterstrich der Minister. "Wir dürfen an den deutschen Grenzen nicht halt machen." Ein Abkommen sei nötig, um Täter auch im Ausland aufspüren zu können. "Hier ist bislang zu wenig geschehen."