Cyberspace-Konferenz

Herausforderung Internet: Regierungen müssen reagieren

700 Politiker und Wissenschaftler kamen zu Cyberspace-Konferenz nach London
Von dpa / Marie-Anne Winter

Logo Cyberspace-Konferenz Auf der Cyberspace-Konferenz in London berieten Poltiker und Wissenschaftler über Herausforderungen im Internet.
Logo: http://www.fco.gov.uk/
Das Internet soll kein rechtsfreier Raum sein oder "online müssen dieselben Regeln gelten wie offline": Auf dieses gemeinsame Ziel haben sich Politiker und Experten aus der ganzen Welt zum Abschluss einer hochkarätig besetzten Cyberspace-Konferenz in London geeinigt. Es geht vor allem um Problembereiche, wie Internetkriminalität und Regeln für den wirtschaftlichen Wettbewerb im Netz. Man habe jetzt die Grundlagen gelegt, müsse aber von nun an in ständigem Dialog bleiben, sagte der britische Außenminister William Hague.

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Vor allem beim Thema Kriminalität im Internet müsse endlich grenzüberschreitend zusammengearbeitet werden, betonte Hague. "Der rasende Anstieg der Cyberkriminalität ist eine wachsende Bedrohung für unsere Bürger. Bisher haben wir nur ab und zu darüber gesprochen - das muss aber eine feste Einrichtung werden. Nur, weil in vielen Regierungen niemand wirklich dafür zuständig ist, können wir es nicht mehr länger ignorieren." Dafür soll auf bereits bestehende Abkommen aufgebaut werden.

Weil das Internet einer der bedeutendsten Motoren für Wirtschaftswachstum sei, müsse sichergestellt werden, dass auch die Entwicklungsländer mehr Zugang dazu bekämen, heißt es in einer zum Konferenzabschluss herausgegebenen Erklärung. Gleichzeitig müsse mit der weiteren Verbreitung von Internet-Diensten sicher gestellt werden, dass die Nutzung des Netzes sowohl für Unternehmen als auch Individuen keine Gefahren mit sich bringe.

Hague sagte, dass keine Regierung der Welt sich mehr der Illusion hingeben könne, die Bürger vom Internet fernzuhalten und damit kontrollieren zu können. Dank der Flut von frei zugänglichen Informationen und den Austauschmöglichkeiten würden solche Barrieren niedergerissen. "Die Regierungen, die das versuchen, werden scheitern", sagte Hague.

Die Cyber-Konferenz soll künftig jährlich stattfinden - 2012 in Ungarn, 2013 in Südkorea. In London waren 700 Politiker, Wissenschaftler und Experten aus 60 Ländern dabei.

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