Neue Kampagne: BNetzA lässt Bürger Internet-Speed messen
Neue Kampagne: BNetzA lässt Bürger Internet-Speed messen
Logo: Initiative Netzqualität, Bundesnetzagentur, zafaco GmbH
Die Bundesnetzagentur lässt deutsche Internet-Nutzer erneut die Geschwindigkeit ihres Internetzugangs messen. Das Projekt soll zeigen, ob die Provider die in ihrer Werbung gemachten Geschwindigkeits-Versprechungen einhalten oder nicht.
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Bereits zum zweiten Mal bittet die BNetzA unter www.initiative-netzqualitaet.de zum Speed-Test. Das erste Testprojekt startete im Juni 2012, die Ergebnisse und Auswertungen legte die Behörde im April dieses Jahres vor. Der erste Test beruhte auf 250 000 validen Messungen und dabei fiel auf, dass nur etwa 15,7 Prozent der DSL-Kunden die vom Provider versprochene Geschwindigkeit bekamen. Etwas höher war das Ergebnis bei LTE mit 20,9 Prozent. Am ehesten eingehalten wurden die Geschwindigkeitsversprechen bei Kabelanschlüssen mit 41,8 Prozent aller Nutzer.
Jetzige Messkampagne läuft bis zum Jahresende
Im Rahmen der aktuellen Kampagne können Nutzer noch bis zum Jahresende eine Messung vornehmen. Die Messergebnisse fließen in eine zweite Studie zur Dienstequalität von Internetzugängen in Deutschland ein.
"Die Ergebnisse der damaligen Messungen haben die Vielzahl der Kundenbeschwerden über Abweichungen zwischen der vertraglich vereinbarten und der tatsächlichen Bandbreite bestätigt. Über alle Technologien, Produkte und Anbieter hinweg haben die teilnehmenden Nutzer oft nicht die Bandbreite gemessen, die ihnen als maximal mögliche Bandbreite von ihrem Anbieter in Aussicht gestellt wurde. Der ersten Messstudie lag mit knapp einer Viertelmillion ausgewerteter Messungen eine äußerst umfangreiche Datenbasis zugrunde. Ich hoffe, dass sich die Internetnutzer auch in diesem Jahr wieder rege beteiligen und wir dadurch ein zuverlässiges Bild der tatsächlich verfügbaren Leistungen überall in Deutschland erhalten", äußerte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.
Das Problem bei der Werbung für Internet-Verträge sind die "bis zu"-Angaben der Provider. Vielen Nutzern fällt oft schon direkt nach der Schaltung des Anschlusses auf, dass das maximale versprochene Geschwindigkeit gefühlt nicht erreicht wird; dies soll die Messung bestätigen oder widerlegen. Dabei sollen laut der BNetzA wieder verschiedene Zugangstechniken und regionale Unterschiede betrachtet werden.
BNetzA will Transparenz bei Vertragsabschluss verbessern
Um das Problem langfristig in den Griff zu bekommen, hat die BNetzA bereits im Mai Eckpunkte zur Förderung der Transparenz veröffentlicht. Der Endkunde soll beispielsweise in einem Kundeninformationsblatt schnell und verständlich über die vertraglich angebotene minimale und maximale Datenübertragungsrate seines Anschlusses informiert werden. Darüber hinaus schlägt dei Behörde vor, dass die Anbieter nach der Schaltung eines Festnetz- oder Mobilfunkanschlusses die tatsächlich vor Ort verfügbare Datenübertragungsrate nachmessen und das Ergebnis dem Endkunden mitteilen sollen. Bei Abweichungen der vertraglich vereinbarten von der gemessenen Datenübertragungsrate sollen die Provider über mögliche Entschädigungs- und Erstattungsansprüche oder Sonderkündigungsrechte informieren. Außerdem sollen die Kunden kostenlos selbst die Qualität ihres Anschlusses in einem vergleichbaren und transparenten Messverfahren kontrollieren können.
Verbände, Provider und die Öffentlichkeit können noch bis zum 2. September Stellungsnahmen zu den Vorschlägen der BNetzA abgeben. Im Rahmen dessen sollen die Provider beispielsweise Umsetzungskonzepte im Blick auf die Messmöglichkeiten vorlegen.