Breitbandausbau

Glasfaserausbau der Bahn: Es fehlen noch 8200 Kilometer

Für den Ausbau ihres Glas­faser­netzes konnte die Bahn keinen Partner finden und muss das Projekt nun alleine stemmen. Darum dauert alles länger als ursprüng­lich geplant - noch bis 2027.
Von dpa /

Eines der ersten digitalen Stellwerke bei der Bahn Eines der ersten digitalen Stellwerke bei der Bahn
Bild: dpa
Die Deut­sche Bahn kommt beim Ausbau der Glas­faser-Infra­struktur entlang ihres Stre­cken­netzes voran: Es fehlten noch 8200 von insge­samt rund 33.400 Gleis­kilo­metern, teilte der bundes­eigene Konzern heute mit. Im vergan­genen Jahr hatte der Ausbau noch gestockt.

Hinzu kämen 3000 bis 4000 Kilo­meter, auf denen bereits liegende Glas­faser­kabel mit moder­neren und größeren Kabeln ausge­tauscht werden müssten. Die Bahn hat für den Ausbau der verblei­benden Stre­cken bei einer Ausschrei­bung eigenen Angaben zufolge keinen Partner finden können und verlegt die Kabel nun in Eigen­regie. Spätes­tens bis 2027 soll das gesamte Stre­cken­netz entspre­chend ausge­stattet sein. Die Kosten belaufen sich demnach auf einen mitt­leren drei­stel­ligen Millio­nen­betrag.

Digi­tale Stell­werke und Zugleit­system ETCS

Eines der ersten digitalen Stellwerke bei der Bahn Eines der ersten digitalen Stellwerke bei der Bahn
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Die Glas­faser­kabel sind notwendig, um den künf­tigen umfang­rei­chen Daten­aus­tausch entlang der Stre­cken zu ermög­lichen: Der Konzern ist dabei, seine Infra­struktur auf digi­tale Stell­werke und länger­fristig auch auf das euro­päi­sche Zugleit­system ETCS umzu­stellen.

Dafür braucht die Bahn eigenen Angaben zufolge aber nicht die gesamte Kapa­zität der verlegten Glas­faser­kabel. Ein Groß­teil der Fasern wird deshalb über ein eigenes Tochter-Unter­nehmen, die DB Broad­band, vermarktet. Auf diese Weise könne die Glas­faser­infra­struktur der Bahn dazu beitragen, auch länd­liche Räume anzu­binden. Bislang gebe es 18 Kunden, die die Kabel dazu nutzten, ihre Mittel­zen­tren anzu­schließen.

Es sei nicht auszu­schließen, dass viele Anbieter sich an der Ausschrei­bung auch deshalb nicht betei­ligten, weil sie den Ausbau der verblei­benden Glas­faser-Kilo­meter als nicht wirt­schaft­lich erach­teten, hieß es. Diese liegen auch in abge­legenen Regionen. Möglich, dass solche Inter­essierten die Kabel aber künftig als Mieter nutzten.

Eigent­lich sollten alle Inter­city- und Euro­city-Züge der Bahn schnellst­mög­lich WLAN-Hotspots bekommen. Doch der Ausbau verzö­gert sich - erst 2022 soll alles fertig sein. Immerhin stellt die Bahn ihre Hotlines auf Fest­netz-Nummern um.

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