Auch Arte will weiter in SD-Qualität über Satellit senden
Nach der ARD hat auch der Kulturkanal Arte angekündigt, weiter in SD-Qualität über Satellit Astra zu senden. "Der langfristige Vertrag zwischen Arte sowie SES Astra über die SD-Verbreitung von Arte über einen Teil des Transponders 51 hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2022", äußerte sich Arte-Sprecherin Claude-Ann Sauvin gegenüber dem Magazin "Digital Fernsehen". Zu gegebener Zeit werde das weitere Vorgehen ab 2023 zu beraten sein.
Die Parallelabstrahlung in Standardqualität zum hochauflösenden HD-Signal bleibt bei den Sendern der ARD bis 2024 erhalten, nachdem der Senderverbund ursprünglich im Januar 2021 aussteigen wollte. Für weitere Details lesen Sie die untenstehende Meldung. Zuvor hatten bereits das ZDF sowie die privaten Programmveranstalter diesen Schritt angekündigt und neue Verträge mit dem Satellitenbetreiber SES Astra unterschreiben.
Auch die ARD bleibt in SD-Qualität über Satellit erhalten
Die Sportschau gibt es weiter neben HD auch in SD
Bild: ARD Digital
Es ist eine Überraschung, mit der wohl nur wenige gerechnet haben. Die ARD verbreitet ihre Fernsehprogramme auch über 2021 hinaus in SD-Qualität über Satellit. Wie das Magazin "Digital Fernsehen" berichtet, sei der ursprüngliche SD-Abschalttermin am 12. Januar 2021 damit "endgültig vom Tisch".
Sonderkonditionen und Querfinanzierung
Die Sportschau gibt es weiter neben HD auch in SD
Bild: ARD Digital
Nach Informationen des Magazins habe der Satellitenbetreiber SES Astra der ARD "äußerst attraktive Sonderkonditionen" eingeräumt, sollten die Öffentlich-rechtlichen via Satellit weitersenden. Im Gespräch sei eine Verlängerung bis 2024, die von einigen Anstalten bereits unterzeichnet sein soll. Zuvor wurde bereits bekannt, dass das ZDF seine SD-Signale ebenfalls nicht abschalten will. Die Mainzer hatten im Mai ihre Partnerschaft mit SES Astra verlängert.
Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hatte sich schon vor Jahren für eine baldige SD-Abschaltung ausgesprochen und bewilligt bereits keine Gebührengelder mehr. ARD und ZDF müssen die SD-Verlängerung deshalb laut dem Digital-Fernsehen-Bericht "querfinanzieren", das heißt aus Rücklagen, Einsparungen bei Inhalten oder mit weniger Technik-Investitionen.
Auch Private senden weiter in SD
Die beiden großen Privatsenderketten ProSiebenSat.1 und RTL hatten schon vor längerer Zeit verkündet, dass sie an der unverschlüsselten SD-Ausstrahlung festhalten, um weiterhin die ganze Bevölkerung zu erreichen und werberelevant zu bleiben. Beide Konzerne hatten ihre Verträge mit dem Satellitenbetreiber SES bis 2024 verlängert.
Wie sinnvoll der Schritt für die Öffentlich-rechtlichen ist und ob er sich finanziell überhaupt lohnt, bleibt allerdings umstritten. Es wird damit gerechnet, dass Ende 2020 maximal zehn Prozent der Satelliten-Haushalte noch kein HD-taugliches Equipment besitzen.
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