Überraschung: ZDF sendet über Satellit weiter in SD
Das ZDF bleibt in SD auf Satellit Astra
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Während sich die ARD 2021 zurückziehen will, wird das ZDF auch künftig in Standardauflösung (SD) über Satellit weitersenden: Der Mainzer Sender hat die Partnerschaft mit dem Luxemburger Satellitenbetreiber SES Astra verlängert. Die Vereinbarung beinhaltet die Übertragung der Sender ZDF, ZDFneo und ZDFinfo in SD (MPEG-2) über die Astra-Orbitalposition 19,2° Ost.
Von strategischer Bedeutung
Das ZDF bleibt in SD auf Satellit Astra
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"Für das ZDF ist die Empfangbarkeit seiner Programme in möglichst vielen Haushalten von strategischer Bedeutung", begründet ZDF-Produktionsdirektor Dr. Michael Rombach die Entscheidung. "Die Fortsetzung der Verbreitung über Satellit in SD-Qualität ermöglicht auch weiterhin vielen Zuschauerinnen und Zuschauern, die noch nicht auf HD-Empfang umgestellt haben, die Teilhabe an unserem öffentlich-rechtlichen Programmangebot".
"Es empfangen nach wie vor insgesamt sechs Millionen Zuschauer ihre Programme in Deutschland ausschließlich über SD-Signale", erläutert Christoph Mühleib, Geschäftsführer ASTRA Deutschland GmbH. "Das Zweite Deutsche Fernsehen erreicht mit seiner Programmfamilie alle Bevölkerungs- und Altersgruppen. Allerdings nur, wenn auch eine Ausstrahlung in allen Übertragungsstandards stattfindet."
ZDF folgt Privatsendern
Offen ist noch, für wie lange das ZDF nun noch in SD-Qualität auf Astra weitersenden will, denn über vertragliche Details wie die Kosten oder Laufzeit äußerte sich der Satellitenbetreiber nicht. In jedem Fall folgt der Mainzer Sender den großen privaten Mediengruppen RTL und ProSiebenSat.1, die bis 2024 in SD auf Satellit Astra bleiben. Die ARD dagegen will ihre SD-Abstrahlungen im Januar 2021 beenden. Nur beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) steht die Entscheidung noch aus.
Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hatte die Abschaltung der SD-Sender von ARD und ZDF über Satellit eigentlich bereits für Mitte 2020 gefordert und die entsprechenden Mittel gestrichen.
Die ARD rechnet damit, dass in Corona-Zeiten die Zahl der Befreiungen vom Rundfunkbeitrag steigen wird. Aus Reihen der Unionsparteien kommen unterdessen Forderungen, die geplante Erhöhung des Beitrags abzusagen. Mehr zu dem Thema lesen Sie in einer weiteren News.