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ARD: Mehr exklusive Inhalte für die ARD Mediathek

Die ARD möchte sich neu und vor allem digi­taler aufstellen. Ab 2022 sind zahl­reiche exklu­sive Inhalte für die ARD Media­thek geplant.
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Die ARD möchte sich neu erfinden. Ange­strebt werde laut des Sender­ver­bunds ein Umbau mit dem über­geord­neten Ziel, das Profil zu schärfen und damit ein attrak­tives mediales Angebot für die gesamte Bevöl­kerung zu schaffen. Die Programm­reform soll schritt­weise - begin­nend mit dem Jahr 2022 - umge­setzt werden.

Im Zentrum der Offen­sive stünden die ARD Media­thek und die Profi­lie­rung des "Ersten". Alle ARD-Gemein­schafts­ange­bote sollen so aufge­stellt werden, dass sie sich ergänzen und zusammen an Jung und Alt richten, so der Anspruch der Öffent­lich-Recht­lichen. Das Reform­pro­jekt von ARD-Programm­direk­torin Chris­tine Strobl, ARD-Chef­redak­teur Oliver Köhr und Florian Hager, Channel Manager ARD Media­thek, wurde am 15. Oktober 2021 von den Inten­danten nach vorhe­riger Bera­tung mit den ARD-Gremi­envor­sit­zenden einstimmig verab­schiedet.

Serien, Dokus, Comedy: ARD Media­thek soll mehr exklu­sives Mate­rial erhalten

Die ARD Mediathek soll ausgebaut werden Die ARD Mediathek soll ausgebaut werden
Screenshot: Michael Fuhr
Geplant seien laut ARD regel­mäßig eigene und exklu­sive Programm­high­lights für die Media­thek, die sich in der Machart an den Erwar­tungen der Nutzer für dieses Medium ausrichten. Dazu gehörten laut ARD "span­nende Doku­men­tationen, beson­dere Filme und attrak­tive Serien".

Monat­lich soll es exklu­sive Premieren von Doku-Serien geben, unter anderem "Bastards" über ein deutsch-irani­sches Wrest­ling-Team, "Auf dem Weg" über acht Jugend­liche mit Down-Syndrom, die gemeinsam auf eine außer­gewöhn­liche Aben­teuer- und Erleb­nis­reise gehen, eine True-Crime-Reihe über die legen­däre Poli­zei­direk­tion 65 auf der Reeper­bahn der 1970er-Jahre, die "Nazi­jäger", eine Geschichte der echten "Inglou­rious Basterds" und ein Porträt eines inter­kul­turellen Fußball-Teams in Deutsch­land. Zudem würden regel­mäßige Doku­men­tationen aus den Berei­chen Politik, Wirt­schaft, Ausland, Geschichte, Reli­gion, Kultur und Sport gezielt für die Media­thek und ein jüngeres Publikum geplant und produ­ziert.

Jähr­lich seien zudem mindes­tens 25 Premieren von eigen­pro­duzierten und inter­natio­nalen fiktio­nalen Serien-High­lights geplant, wie "Santa Fu", eine reale Gefäng­nis­geschichte unter der Regie von Kida Khodr Ramadan, oder "Lamia", eine Coming-of-Age-Geschichte über eine junge deut­sche Muslimin und ihre Familie. Erfolg­reiche Serien wie "All You Need" oder "Befor­eig­ners" würden außerdem mit neuen Staf­feln fort­geführt.

Ausge­baut in der Media­thek werde ferner das Genre Comedy: So werde unter anderem Carolin Kebekus nicht nur mit 16 Shows pro Jahr im Programm, sondern auch exklusiv mit einem eigenen Angebot für die Media­thek präsent. Mit "Tahnee" ist eine neue Perso­nality-Show geplant. Comedy-Serien wie "How to Dad" oder "Marzahn, mon amour" sollen eben­falls das Angebot berei­chern.

Unter dem Label "ARD inves­tigativ" sollen einmal im Monat Doku­men­tationen in der ARD Media­thek ange­boten werden. Sie entstünden in den ARD-Kompe­tenz­zen­tren für Quali­täts­jour­nalismus, den Redak­tionen der poli­tischen Maga­zine "Fakt", "Kontraste", "Monitor", "Panorama", "Report Mainz" und "Report München" und sollen den von diesen Maga­zin­redak­tionen durch­gehend bespielten Sende­platz am Dienstag und Donnerstag im Ersten komplet­tieren.

Neue Formate für Programm und Media­thek

Ein neues Wissens­format soll für den Montag­abend um 22.50 Uhr und parallel die ARD Media­thek entwi­ckelt werden. Mit neuen filmi­schen Repor­tagen aus der Themen­welt des "Welt­spie­gels" werde zudem ein neuer Schwer­punkt am Montag­abend im Ersten geboten. Sandra Maisch­berger soll am Dienstag und Mitt­woch Gäste aus unter­schied­lichen Lebens­berei­chen zu einem neuen, vertie­fenden Gesprächs­format einladen. Für Freitag, 21:45 Uhr, wird eine neue Comedy-Sendung entwi­ckelt. Außerdem ist für diesen Sende­platz die Pilo­tie­rung einer neuen Repor­tage-Reihe geplant.

Die Bericht­erstat­tung aus der Haupt­stadt und dem Ausland wird am Sonn­tag­abend auf über 80 Minuten ausge­weitet und bildet einen neuen jour­nalis­tischen Schwer­punkt im Ersten. Nach der "Tages­schau" wird der "Bericht aus Berlin" um 18 Uhr auf 30 Minuten verlän­gert. Die Themen aus dem Ausland werden direkt anschlie­ßend im "Welt­spiegel" auf einem neuen Sende­platz um 18.30 Uhr vertieft, die Sende­zeit soll dazu auf 45 Minuten verlän­gert werden.

Montag soll neuer Infor­mati­onstag im Ersten werden. Um 20.15 Uhr werden neben dem Natur­film Doku­men­tationen und Repor­tagen aus den Berei­chen Politik, Kultur, Wirt­schaft, Reli­gion, Geschichte und Sport plat­ziert. Nach "hart aber fair" und den "Tages­themen", dem neuen Wissens­format und filmi­schen Doku­men­tationen aus der Themen­welt des "Welt­spie­gels" sollen die Doku-Reihen aus dem Themen­feld Geschichte und die "ARD Story" weiter­ent­wickelt und durch das multi­mediale Repor­tage­format "Rabiat" zu einem Infor­mations-Gesamt­paket ausge­baut werden.

Fußball: Bericht­erstat­tung über 2. Liga wird ausge­baut

Am Sonn­tag­abend will die ARD die Fußball­bericht­erstat­tung ausbauen. Dann soll es mehr aus der 2. Bundes­liga im Ersten geben. Direkt vor der "Tages­schau" sollen ferner regel­mäßig Topspiele aus den inter­natio­nalen Fußball-Ligen das Programm­angebot berei­chern.

Geplant sei außerdem, das Sende­schema des Ersten für außer­gewöhn­liche Themen­schwer­punkte zu öffnen, etwa anläss­lich des "Welt­was­ser­tags" im März 2022. Auch regel­mäßige Kulturevents könnten Zuschauer live miter­leben, unter anderem das Wald­bühnen-Konzert der Berliner Phil­har­moniker und das Deut­sche Chor­fest in Leipzig in enger Verknüp­fung mit dem neuen Kultur­netz­werk der ARD.

Eine Super-Media­thek von ARD und ZDF ist dagegen vom Tisch.

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